Volltext: Jahresbericht 2019 (2019)

Licht und Schatten könnte ausgewogener nicht sein und mit mi- 
nutiöser Detailverliebtheit ist jede ein zelne Ha arst rähne erfasst. 
Die Ausdruckskraft des Gesichtes wird zudem dadurch gesteigert, 
dass der Rest des Blattes nahezu weiss geblieben ist. Nur am 
Rande sei erwähnt, dass auch von A msler selbst ein Por trätalbum 
existiert, das heute im Ashmolean M useum in Oxford aufbewahrt 
wird. 3 Ausgehend 
von der engen Beziehung zu Amsler knüpfte 
Freudweiler Kontakte zu anderen Gleichgesinnten, etwa zu Carl 
Barth, Ferdinand Ruscheweyh oder Johann Michael Knapp. Sie 
alle sind in Fr eud weilers «Portraitbuch» verewigt worden. Hinzu 
kommen Porträts von Julius Schnorr von Carolsfeld oder Johann 
Christian Reinhart, die allerdings eher aus reiner Hochachtung 
der B ild nissa mmlung beigefügt worden sein dü rften. 
Wenngleich der Kunsthistoriker Seeliger mit seiner Er- 
sch liessu ng des Konvoluts wichtige Gund la genforschun g betrie- 
ben hat, so konnten doch nicht alle der 16 Porträtierten endgült ig 
identifiziert werden. Seeliger orientierte sich zu Recht an Hans 
Gellers Standardwerk zu den «Bildnissen der deutschen Künstl er 
in 
Rom»4, 
doch Gesichter bleiben wandelbar, immer fliesst in 
Bildnissen auch die in nere Teilhabe des jeweiligen Porträtisten 
mit ein. Endgültige Sicherheit wird es daher nur in einigen der 
noch zu klärenden Fälle geb en. Das tut der hohen zeichnerischen 
Quali tät der B lätter freilich keinen Abb ruch. Die I dentität der Dar- 
gestellten wäre allenfalls aus kunsthistorischer Warte ein er- 
freuliches Surplus. 
  Jonas Beyer 
1   St ephan Seel iger , «Daniel Albert Freudweilers <Römisc hes Portraitbuch>», in: Z eits chrift 
für Schweize risc he Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 62, Heft 2 (2005), S. 61–72. 
2   Vgl. die Ölgemälde «Engel mit Tafel» (Inv. Nr. 243) und «Musizier ender Engel (Inv. Nr. 1361 ). 
3   https://www.artfund.org/supporting-museums/art-weve-helped-buy/artwork/2572/al- 
bum-of- portrait -drawings (zu letzt abgerufen: 04. 02.2020). 
4   Hans Geller, Die Bildniss e der deutschen Künstler in Rom 1800 – 1830, Berlin 1952.
	        
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