Volltext: Jahresbericht 2019 (2019)

Geschichte(n) zurück, die einen Bezug zu ihrem Heimatla nd Israel 
haben und die sie in langwierigen Recherchen findet. Es han- 
delt sich dabei häufig um vergessene oder von der offiziellen 
Geschichtsschreibung ausgeblendete Episoden, die sie als Aus- 
gangspunkt oder zur Verdichtung ihrer eigenen Arbe it verwendet. 
Die V erschränk ung von Aktualität und Historie erlaubt es ihr, ste- 
reotypisierte Darstellungen zu hi nterfra gen und neue Perspekti- 
ven auf die komplexe politische Realität zu eröffnen. 
Für die Installation «A Moon in Ramallah is a Star in He- 
bron» ( 2017) arbeitete Ella Littwitz mit einer Gruppe arabischer 
Frauen zusammen. Diese stickten die Grundrisse alter M ühlen in 
der Region des Amud-Flusses, die im Laufe der Jahre mehrmals 
ihre Funktion und politische Zugehörigkeit änderten. Die Bauwer- 
ke waren zuerst palästinensische Mehlmühlen, dann jüdische 
Walkmühlen und schl iessli ch wi eder palästinensische Me hlmüh- 
len. Während die Stickerei-Technik traditionelles palästinensi- 
sches Handwerk ist, zeigt die kartografische Symbolik den euro- 
päischen Einfluss. Die Arbeit macht deutlich, wie komplex die 
Geschichte der Region ist und wie eng verwoben die Kultur von 
Israelis und Palästinensern. Der Titel verweist auf die unter- 
schiedlichen Referenzsysteme der Symbole in Isra el und Palästi- 
na, liest sich aber wie eine viel wei ter gefasste Metapher für die 
Ähnlichkeiten und Unterschiede, die die sem komplexen kulturel- 
len Schmelztiegel zugrunde lie gen. 
Mirjam Varadinis
	        
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