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Zur Theorie des dadaismus
von Daimonides.
I.
Les hommes sont si nécessairement fous,
que ce serait être îou par un autre tour
de folie de n’être pas fou.
PASCAL,
Pensées, sect. VI. 414.
Trotz der über alles Erwarten enormen Ver
breitung der dadaistischen Bewegung über alle Erd*
teile bedarf es bei der Beurteilung des wirklichen Er
folges der unaufhaltsam und unbeirrbar vorwärts
drängenden Weltbewegung wohlüberlegter skepti*
scher Zurückhaltung. Was bisher noch fast gänz
lich fehlt, ist wirkliches Verständnis für die dadaisti
schen Bestrebungen. Es genügt nicht die Kessel
pauke und Kindertrompete, zwar wichtige und tief*
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sinnige Symbole, für das Wesentliche zu halten;
rechtes Verständnis des Dadaismus setzt durchaus
%
ernstliche Beschäftigung mit nahezu allen Gebieten
des Lebens, der Metaphysik, der Psychologie,
Kunst usw. voraus.
Der Lehrbegriff des Dadaismus verlangt prin
zipielle Einsicht in die durchgängige Irrelevanz der
empirischen Welt, inklusive aller Ideologie; eben
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diese Subsumption pflegt den Menschen jedoch die
größten Schwierigkeiten zu machen; sie haben es
darauf abgesehen, knatterige Fetischisten ihrer Idole
bedingungslos zu bleiben, höchstens mit ihnen ab
und zu zu wechseln.
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