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VHS ÜllMWWjlN im AunsfQous.
(fine Lüszli-Ansstellung.
In den Bibliothekräumen des Kunsthauses hat
sich seit kurzem eine kleine graphische Ausstellung
aufgetan. Damit ist neben den beiden Einrichtungen
der „Ständigen Ausstellung" und der „Samm
lung" — diese haben freilich einstweilen für einige
Wochen dem „Schweizerischen Salon" Platz machen
müssen — auch das Kupferstichkabinett, als Stätte
intimeren Kunstgenusses, der Oeffentlichkeit er
schlossen worden.
Eine erste Uebersicht, eine Anzahl Zeichnungen
von verschiedenen Vertretern des Zürcher Künstler
geschlechtes Füßli, eröffnet die Reihe der regelmä
ßigen Ausstellungen, die allmählich den ganzen Be
sitz der Zürcher Kunstgesellschaft an Werken der
Graphik den Kunsthausbesuchern vorführen werden.
Anspruchsloser, schon dem Formate nach, als die
großen „Bilder", und meist aus den einladenden
Reiz der Farbigkeit verzichtend, verlangen diese
Blätter auch eine andere Betrachtungsweise. Ein
Besuch im Kupferstichkabinett ist schon mit dem Ge
nuß von Kammermusik verglichen worden. Hier wie
dort lebt feines und feinstes künstlerischesGewebe in
bescheidener äußerer Form, strömen die tiefstenWir-
kungen aus intensivster Verdichtung und Verein
fachung des Stoffes und der Darstellungsweise.
Zeichnungen jeder Art, Holzschnitte, Kupferstiche
und Radierungen, Steindrucke, ob farbig oder nur
in Schwarz-Weiß, auch Aquarell- und Oelskizzeu,
werden heute allgemein dem „Kupferstichkabinett"
zugewiesen und im Kupferstichkabinett gesucht, das