er notdurftgebundene Mensch denkt die endlichen
Dinge der Welt. Und die endlichen Abhängig
keiten. Er denkt Gedanken.
Der freie Mensch fühlt, ahnt, glaubt die
unendlichen Dinge. Er fühlt sich von Ideen
gehemmt oder getragen.
Gedanken sind Signaturen endlicher Dinge. Sie charak
terisieren endgültig das Begrenzte. Beschreiben dessen Eigenschaften.
Idee, das ist der Hinweis auf Übermächte.
Hier habe ich ein Glas Wasser. Ich kann es trinken. Ich
kann es vergießen. Der enge Becher halt eine endliche Menge.
Ich kann sie messen.
Ein Becher Wasser ist ein restlos klarer Tatbestand.
Hier langt der Begriff zu.
Das ist ein Gedanke.
Auch H s O ist nur eine endliche Handhabe für den rechnenden
Menschen, um Wasser für seine feinen Mischzwecke und Zerlegungs
zwecke brauchbar zu machen.
Aber Wasser ist auch eine Idee. Eine Übermacht.
Die Übermacht Wasser geht in den Stürmen und Ln den Sternen.
Sickert in unterirdischen Höhlen, Millionen Jahre ohne lichten Tag.
Wogt grenzenlos im Meere. Wasser ist Blut. Wasser sind alle
Lebenssäfte. Wohin ist plötzlich alles Leben vergangen, wo die
Nordpolkälte das Flüssigste in das sprödeste Harte verwandelt?
Auch der größte Zungenjongleur könnte dieser Übermacht keine
Grenzen finden. Glicht das Grenzenlose ihres Daseins Ln verständ
liche Absichten und Drange aufiösen.
Gedanken sind kleine Becher, um von dem Unendlichen und
Unbegreiflichen zu schöpfen.
Ideen sind Übermachte ohne Ursprung und Motive.
Der Mensch. Der Barbier Rrause. Ich kenne seinen Flamen
und sein Romerfei. Ich kenne seine Frau und seine Rinder. Ich
weiß den Weg zu seinem Rasiersalon. Er nimmt fünfzehn Pfennig
für einmal Rasieren.