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Jahresbericht 1939 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Die Bibliothek wurde durch die beiden großen Sommerausstellungen nur so weit berührt,
als die Wände des Lesesaales für die Ausstellung der Zeichnungen beigezogen wurden. Dies
scheint genügt zu haben, um einen großen Teil der sonst während des ganzen Jahres gleich-
mäßig sich einfindenden Gäste fern zu halten. In den letzten zwei Monaten, nach Schluß
der Ausstellungen, beginnen sie sich wieder einzufinden, so daß das Ausstellungjahr mit
3081 Bänden, davon 1961 für den Lesesaal und 1120 im Leihdienst, gegenüber dem Jahr 1938
mit 4009 Bänden, davon 2782 für den Lesesaal und 1223 für den Leihdienst sich behauptet.
Seit 1938 besteht mit der Universität Zürich die Vereinbarung, daß den Mitgliedern
des Kunsthistorischen Seminars der Universität freie Studienmöglichkeit in den Ausstel-
lungen, der Sammlung und der Bibliothek, eingeschlossen die Benutzung des Leihdienstes,
gewährt wird; die Universität macht dem Kunsthaus hiefür jährlich eine Zuwendung von
Fr. 100. Die seit Jahrzehnten sorgfältig ausgebaute Bibliothek wird damit noch in
weiterem Umkreis als bisher für wissenschaftliche Zwecke fruchtbar.
Im Neujahrsblatt für 1940 zeichnet Jakob Ritzmann eindringlich und liebevoll
das Bild des Menschen und Malers Wilhelm Hummel, der in einem äußerlich stillen Leben
ein ansehnliches künstlerisches Werk zu schöner Rundung geführt und auch als Lehrer
vorerst in dem engeren Kreis einer Privat-Kunstschule, dann an der Zürcher Kunstgewerbe-
schule mit vollem Einsatz der Kunst gedient hatte, während die Zürcher Kunstgesellschaft
ihm für wertvolle Mitarbeit in ihren Kommissionen verpflichtet war. Ein Selbstbildnis von
1913 und elf weitere Wiedergaben nach Gemälden aus den Jahren 1904—1937 umschreiben
die Haltung und die Themen seines Werkes.