AUSSTELLUNGEN
Trotz der Behinderung durch den Bau war die Ausstellungs-
tätigkeit kaum vermindert. Es war sogar möglich eine so große
Ausstellung wie die des Gesamtwerkes von Le Corbusier durch-
zuführen, die im In- und Ausland starkes Interesse und guten
Besuch fand.
Umstände, die wir nicht ändern konnten, brachten es mit
sich, daß fast zu gleicher Zeit auch eine große Leger-Ausstellung
im Kunsthaus zu sehen war. Man mochte bedauern, daß diese
so im Schatten Le Corbusiers stand, doch haben aufmerksame
Betrachter gerade aus diesem Miteinander in mancher Bezie-
hung verwandter Künstler Anregung und Gewinn gezogen.
Waren diese beiden Ausstellungen bedeutenden Künstler-
Persönlichkeiten der Gegenwart gewidmet, so gab die Samm-
lung des norwegischen Reeders Moltzau das Bild eines Samm-
lers, der, ohne das 19. Jahrhundert zu vernachlässigen, mit Auf-
geschlossenheit und Neugierde sich ein Vergnügen daraus
macht, Werke junger und jüngster Künstler zu erwerben.
Daß die Schweiz ihren Ruf als Land der Sammler verdient
und auch auf weniger bekannten Sammelgebieten kaum ver-
mutete Schätze besitzt, brachte einem die Ausstellung «Alt-
Peru aus Schweizer Sammlungen» zum Bewußtsein, die mit
bemerkenswerter Qualität der einzelnen Stücke einen Begriff
zu geben vermochte von den verschiedenen hohen Kulturen,
welche sich in Peru vor der spanischen Eroberung zum Teil
neben, zum Teil nacheinander entwickelten.
Von der Tätigkeit eines einzelnen Schweizer Sammlers gab
die Ausstellung «Die Meister des frühen japanischen Holz-
schnittes> aus der Schenkung von Willy Boller, Baden, an die
Stadt Zürich Zeugnis. Der Anlaß zu dieser Ausstellung war
ein ganz besonderer und erfreulicher, hat doch Herr Willy
Boller in Baden seine in einer Lebensarbeit zusammengebrachte
Sammlung japanischer Holzschnitte dem Rietberg-Museum der
Stadt Zürich geschenkt. Da dort kein Platz für Ausstellungen
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