Rechnung
Schon im Kommentar zur Rechnung des Vorjahres wurde darauf hinge-
wiesen, daß die Aussichten für das Jahr 1969 wesentlich weniger günstig
seien. Diese etwas pessimistische Prognose ist durch das Rechnungsergeb-
nis nicht nur bestätigt, sondern bei weitem übertroffen worden.
Die Rechnung 1969 schließt effektiv mit einem Verlust von Franken
457 374.47 ab, der durch die Heranziehung des vorjährigen Gewinnsaldos
von Fr. 11 823.04, die Auflösung der in den letzten Jahren geäufneten
Betriebsreserve von Fr. 150 000.— und die erstmalige Beanspruchung der
städtischen Defizitgarantie von Fr. 100 000.— auf den ausgewiesenen Ver-
lustsaldo von Fr. 195 551.43 reduziert wird.
Dieser Verlust ist mit über Fr. 400 000.— fast ausschließlich auf den defi-
zitären Ausstellungsbetrieb zurückzuführen. Einzig die Ausstellung der
Graphik von Picasso schloß mit einem geringfügigen Gewinn ab, während
alle andern zum Teil hohe Defizite aufwiesen. Im weiteren verursachte
auch die Bewachung, welche als Folge vorgekommener Bilderdiebstähle
verstärkt werden mußte, und die erstmals mit Fr. 160 361.40 als geson-
derter Rechnungsposten ausgewiesen wird, vermehrte Kosten.
Die transitorischen Aktiven von Fr. 90 000.— entfallen vollumfänglich auf
einen Übertrag in neuer Rechnung beim Sammlungsfonds I, da das Ge-
mälde «La Meule» von Monet im Berichtsjahr nicht voll bezahlt werden
konnte. Es darf hervorgehoben werden, daß zur Überbrückung finanziel-
ler Engpässe, welche im Zusammenhang mit Objektankäufen sowie der
besonders kostspieligen Japan-Ausstellung entstanden, die beiden konto-
führenden Bankinstitute der Kunstgesellschaft entgegenkommenderweise
zinslose Vorschüsse zur Verfügung stellten. Die transitorischen Passiven
bestehen wiederum zur Hauptsache aus vorausbezahlten Mitgliederbei-
trägen für das Jahr 1970.