Volltext: Jahresbericht 1980 (1980)

Dada-Sammlung eingesetzt; eine Teilzahlung von 
Fr. 684 787.— wurde 1979 geleistet. 
Diese Zusammenstellung zeigt, dass die ganze Aktion 
zur einen Hälfte dank privaten Spenden (Fr. 1183 000.-) 
und zur andern durch öffentliche Mittel (Fr. 1172 000.-) 
finanziert werden konnte. 
Neben Geldspenden wurden dem Kunsthaus auch 
Originalwerke geschenkt. Herr und Frau Curt und Erna 
Burgauer ergänzten die Werkgruppe von Max Ernst 
mit der bildhaften Collage «Ohne Titel» um 1920, ein 
Werk, das dank der Aufgeschlossenheit der Schenk- 
geber bereits früher zu Ausstellungszwecken wieder- 
holt bei uns zu Gast war und für dessen Überlassung 
wir herzlich dankbar sind. Herr Robert Haussmann 
stiftete drei Broschüren von Kurt Schwitters, und Herr 
Hans Bolliger schenkte eine Schadographie sowie eine 
Reihe von Dokumenten; Herrn Bolliger gebührt nicht 
nur für diese materielle Bereicherung unser besonderer 
Dank, sondern auch für seine uneigennützige Beratung 
beim Zusammenstellen und der Auswahl der ganzen 
Dada-Sammlung. 
Da im Herbst 1980 im Museo de Arte Contemporaneo 
in Caracas eine seit längerer Zeit geplante Dada- 
Ausstellung durchgeführt wurde, der gegenüber das 
Kunsthaus Leihverpflichtungen einzuhalten hatte, die 
teilweise bereits von den früheren Besitzern vereinbart 
worden waren, können die neu erworbenen Bestände 
erst im Frühjahr 1981 permanent in unsere Sammlungs: 
räume integriert werden. Es ist ausserdem vorgesehen, 
die Dada-Sammlung in einem wissenschaftlichen 
Katalog, der im Rahmen der periodisch herausgegebe- 
nen Sammlungshefte erscheinen soll, zu publizieren. 
Da das für 1981 geplante Sammlungsheft das Legat 
von Frau Lucie Glarner, welches im letztjährigen Jahres- 
bericht beschrieben worden ist, behandelt, wird das 
Dada-Sammlungsheft aller Voraussicht nach 1982 ver- 
öffentlicht werden. 
Zusammenfassend darf gesagt werden, dass mit der 
Schaffung eines Dada-Zentrums in Zürich unser 
Bestreben, der Kunsthaus-Sammlung einzigartige und 
ausbaufähige Akzente zu setzen, in einem nicht all- 
‘äglichen Mass erfüllt werden konnte. Der Erfolg des 
Jahres 1980 ermutigt allerdings zu neuen umfang- 
‘eichen Projekten; unser Augenmerk gilt in der näheren 
Zukunft der Vervollständigung der geometrisch- 
konstruktiven Kunst in unserer Sammlung. Als kleiner 
Beitrag zu dieser Gruppenbildung wurde im Berichts- 
jahr das Bild Composition No 65, 1955/56 von Adolf 
-leischmann erworben; auch die Ankäufe von Werken 
der Schweizer Künstler Roman Clemens, Marguerite 
Hersberger und Jean Pfaff sind in diesem Zusammen- 
lang zu betrachten. Wir sind uns bewusst, dass diese 
Werkreihe einen noch zögernden Beginn des in 
Aussicht genommenen Planes darstellt, hoffen jedoch 
m kommenden Jahr von seiner weiteren Realisierung 
verichten zu können. 
Besonders erfreulich ist, dass die Abteilung der Plastik 
des 20. Jahrhunderts, die unsere Sammlung wesentlich 
prägt, mit der Skulptur 23, 1923 von Rudolf Belling 
ergänzt werden konnte. Herr und Frau Gruno Giacometti 
schenkten der Alberto Giacometti-Stiftung, die in 
diesem Jahr ihr 15jähriges Bestehen feiern konnte, die 
Plastik «Objet d&sagreable ä jeter» von 1931, das die 
Yräsenz der surrealistischen Schaffensperiode Giaco- 
mettis vortrefflich ergänzt. Als Legat von Herrn Manuel 
Gasser durften wir die beiden Porträtbüsten entgegen- 
1ehmen, die der Bildhauer Marino Marini Mitte der 
vierziger Jahre nach den beiden das Zürcher Kultur- 
leben nachhaltig belebenden Brüdern Gasser geschaf 
‘en hat. Dankbare Erwähnung gebührt der grosszügi- 
gen testamentarischen Vergabung von Fr. 100 000.- 
durch den im Mai 1980 verstorbenen Herrn Walter 
Baumann. Und schliesslich sei zusammen mit allen 
dereits erwähnten oder in der nachfolgenden Zusam- 
mnenstellung verzeichneten Schenkungen dankend her- 
vorgehoben, dass uns Herr Italo Valenti eines seiner 
zentralen Werke mit dem Titel «Les Magiciennes) aus 
seiner Ausstellung überlassen hat und dass Herr Theo 
Hotz, Mitglied der Sammlungskommission, unsere 
Werkgruppe von Kurt Seligmann mit dem Frühwerk 
«En vob, 1932, ergänzt hat. EB.
	        
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