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& l ’écho lié» (1963) von André Thomk ins. Die Grafische
Samm lung besitzt das fast vollständige druckgra fische
Werk dieses Künstlers, doch frühe Colla gen fehl ten
bisher .
Auch im Bereich der jungen Gege nwartskun st
konnten erneut wichti ge Ank äufe getätigt werden. Von
Andro Wekua haben wir eine Serie von 25 Ze i chnungen
erworben. Der 1977 in Georgien geborene, seit mehre-
ren Jahren in Deutschland und der Schweiz l ebende
Künstler ist ein Meister der Andeutung. Seine Zeich-
nungen sehen aus wie schnell hingekritzelte Notizen,
die in ihrer absichtlichen Offenheit vielerlei Geschich-
ten erzählen. Wekua verarbeitet Erinnerungen aus
se iner Kindheit in Georgien und verbindet diese mit
Alltagsbildern der «westlichen» Kultur und M edien-
welt. Er ev oziert eine Welt voller Se hnsucht, in der
Erinnerung und Fiktion zu einem neuen Ganzen ver-
schme lzen.
Von dem viel versprechenden Zeichner Erik van
Lieshout (*1968) erwarben wir die grossformatige
Arbeit «Pim F ortuyn» (2003). Ausgehend von einem
Bild der Boulevardpresse schafft van Liesho ut ein
zeichnerisches Historienbild zur Ermordung des
Rechtspopulisten Pim Fortuyn im Jahre 2002, das
durch seine formale Intensität bee ind ruckt. Der kräft i-
ge, ausdrucks starke Stric h ist ein Markenzeichen von
Erik van Lieshout. Inhaltlich setzt sich der holländi-
sche Künstler, der s elber in einem der ausländer-
reichsten Quartiere von Rotterdam wohnt, immer
wieder mit s ozialk r itischen und politischen Inhal ten
auseinander und versucht, stereotype Bilder der medi-
alen Alltagsrealität zu reflektieren.
Ebenfalls an politisch-ökonomischen Fragestel-
lungen interessiert ist der franzö sische Künstler
Bruno Pe inado (*1970). Wie die meis ten Künstler
se iner Gene ration arbeitet Pe inado mit ganz unter-
schiedlichen M edien, sieht sich se lber aber v orwie-
gend als Zeichner . Am traditionellen M edium reizt ihn
das Handgemachte, Artisanal e, als Gegenpol zu einer
hoch technisierten Welt, die von ök onomischen Abhän-
gigk eiten geprägt ist. Gemäs s Peinado entspric ht die
Hete r ogenität s eines Schaffens der Vie lheit des heuti-
gen Lebens und Erlebens. Er sieht die Welt als «Ko lli-
sion von Bildern» und verfo lgt absichtlich eine «Logik
der Kreolisierung und V ermischung».
Sehr vielfältig ist auch das Werk von Jonathan
Monk (*1 969). Neben auto b iografischen Ansätzen
verarbeitet Monk oft Zita te aus der Kunstgeschichte.
Mit der Serie «Re-reading M angold» (2004) stellt der
schottische Künstler das Werk von Robert Ma ngold
zur Diskussion, indem er Werke des Minimalisten
abmalt. Im Gegens atz zur Äs thetik der Minimal Art
betont Monk in se inen Aquarellen und Zeichnung e n
aber den Pinselstrich und das «Gemachte» der Werke.
Gleichzeitig verwe ist er in ironischer Weise auf das
Seriell e der Minimal Art, indem er allen Werken den
gleichen Titel gibt, obwohl jedes vö llig anders aussieht.
Die drei angek auften Arbeiten auf Papier bieten daher
eine spa nnende Ergänzung zu den vorhandene n
Bes tänden amerikanischer Minimal Art.
Auch bestehende Sammlungs s c hw erpunkte im
Ber eich der Gegenwartskunst konnten aus gebaut
werden – mit zwei Aquarellen von Cl audia und Julia
Müller und Zeichnung e n von Nic Hess. Zudem freut
es uns sehr, dass die Gr uppe junge Kunst erneut
Zeichnungen von David Chieppo angek auft hat, so dass
die Grafische Samml ung im Kunstha us nun über eine
repräsentative Gr uppe von Zeic hnunge n verfügt.
Von Hermann Scherer wurde eine grosse Zeich-
nung mit ve rschiedene n Entwürfen zu se inem Haupt-
werk, der «T otenk lage» (Kuns thaus Zürich), erworben.
Fünf Thea terzeichnungen von Hanny Fries erwe itern
und ergänzen die bereits vorhandene Gr uppe. Der sehr
se ltene Holzs c hnitt von Emil Orlik, ein F rühd ruck auf
graugrünem Büttenpapier, zeigt Ferdinand Hodl er auf
dem Höhe punkt s einer Karriere.
MV
Konservierung und Vermittlung
Die konservatorischen Arbeite n im Bereich der Alt-
meis terbes tände bis zur f rühen M oderne wurden
bestimmt durch drei grössere Konvolute. Zu Beginn
des Berichtjahres k onnte der Kons ervato r die wissen-
schaftliche Bearbeitung und Inve ntarisie r ung der 182 182