Volltext: Jahresbericht 2017 (2017)

66 AKTIVITÄTEN 
RESTAURIERUNG 
2017 reisten insgesamt 232 Sammlungswerke an 70 aus- 
wärtige Destinationen, und sie wurden von uns jeweils 
wieder bestmöglich auf ihren Transport und ihre Präsen- 
tation vorbereitet. Für zukünftige Leihgaben an externe 
Ausstellungen w urden 549 Leihanfragen bea rbei tet. Dazu 
kam die Kontrolle und konservatorische Betreuung wei- 
terer 679 Werke, die in verschiedenen Ausstellungen im 
Kunsthaus gezeigt wurden. 
Wie schon in den vergangenen Jahren, war die Restau- 
rierungsabteilung auch 2017 intensiv in die Weiterent- 
wicklung und Optimierung der neu eingeführten Da- 
tenbank involviert, was sehr viel Zeit und Engagement 
beanspruchte. Immerhin fand im Sommer 2017 auch die 
Abnahme der Datenbank statt , womit das Kunsthaus nun 
über ein «Sammlungs-Management-System» verfü gt, das 
nicht nur eine zeitgemässe Inventarisierung und Verwal- 
tung von Objekten ermöglicht, sondern auch die Abwi ck- 
lung komplexer Prozesse abbildet und den Export aller 
dafür benötigten Formulare und Berichte erlaubt. 
GEMÄLDE, SKULPTUREN UND MEDIENKUNST 
Die Neupräsentation einer Auswahl von Werken Alberto 
Giacomettis im Müllerbau führte zu einer erneuten und 
z. T. andersartigen Montage der beiden grossfigurigen 
Gipse «Homme qui marche I» und «Grande femme III». 
Beide Gipse waren zu Lebzeiten des Kü nstlers in der Gies- 
serei für den Bronzeguss zerteilt worden. Bereits für ihre 
Präsentation innerhalb der Ausstellung «Alberto Giaco- 
metti – Material und Vision» im Bührlesaal war deshalb 
eine spezielle Wandbefestigung konzipiert worden, die 
nun auch Teil der Neupräsentation der Werke im Müller- 
bau ist. Beim «Homme qui marche I» wurden allerdings 
zunächst auch die mit anderen Isolier- und Trennmitteln 
überzogenen sehr viel helleren Beine eingesetzt. Da die- 
se Präsentationsform keine ästhetisch überzeugende Lö- 
sung darstellte, wurde n die hellere n Beine nach einigen 
Wochen w ieder entfernt. Für eine zukünftige Präsentation 
werden aktuell die Beine farblich angepasst. Diese Lö- 
sung bietet Anlass für Diskussionen, da es sich streng 
genommen nicht um eine restauratorische Massnahme 
handelt. 
Um Max Bills «Konstruktion aus einem Kreisring» bes ser 
vor unerlaubten Berührungen zu schützen, wurden Tests 
mit Überzügen auf der Messingskulptur durchgeführt. 
Leider führten diese zu einer starken Verfremdung der 
Oberfläche, weshalb das Werk wohl in Zukunft nur durch 
eine Vergrösserung des Sockels effek tiv geschützt wer den 
kann. 
Auch 2017 konnten wir wieder dank Sponsorengeldern ein 
aufwendiges Restaurierungsprojekt realisieren. Dieses 
Mal ging es um das Bild von Egon Schiele «Tote Stadt VI. 
Die kleine Stadt I» von 1912. Dank der Minerva Kunststif- 
tung war es möglich, eine freischaffende Kollegin zu en- 
gagieren, die sich der Recherche und der Restaurierung 
dieses Bildes annehmen konnte. Ein Bild, welches vom 
Künstler in mehreren Eta ppen gemalt und übermalt und 
schon mindestens zwei Mal restauriert worden ist. Der 
schwierige Zustand des Bildes durch die frühere Verwen- 
dung von Wachs konnte entscheidend verbessert werden, 
s odass die Kunsthaus-Sammlung nun wi eder ein authen- 
tisches Schiele-Gemälde präsentieren kann. 
Zudem wurde mit dem Aufbau eines «Medienlabs» erst- 
mals die Erhaltung der Medienkunstsammlung im Be- 
reich Restaurierung physisch präsent. Dies beinhaltete 
sowohl die Anschaffung eines leistungsstarken Compu- 
ters inklusive Back-up-Lösung, wie auch relevanter Ab- 
spielgeräte und Röhrenmonitore zur Gewährleistung 
der Benutzbarkeit des analogen Sammlungsbestandes. 
Der leistungsstarke Computer wird vorerst für die Visio- 
nierung und Prüfung der digitalisierten oder digitalen digitalen
	        
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