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Edouard Vallet gehörte mit Amiet, Buri, Boss, G. Giacometti,
Hermanjat zu der Künstlerschar, die um die Wende des ersten zum
zweiten Jahrzehnt des neuenjahrhunderts als geschlossene Phalanx
um Ferdinand Kodier mit diesem zusammen eine farbige und helle
schweizerische Malerei vor dem erstaunt und wohlwollend auf
merkenden Europa heraufführte. Mit der Verbreiterung und viel
fältigeren Gliederung des künstlerischen Strebens auch in der
Schweiz rückte er seither aber immer sichtbarer als Einzelfigur
auf seinen gesonderten, und gesicherten, Platz. Ein vorzeitigerTod
hat im Frühling dieses Jahres seine Lebensbahn und ein noch nicht
abgeschlossenes Werk abgeschnitten. Die Gedächtnisausstellung
im ZürcherKunsthaus möchte denMaler und den Radierer in einer
nicht nach dem äusseren Umfang, aber nach der künstlerischen
Substanz und der Intensität der Formensprache vollständigen Ver
tretung erstehen lassen. Ausser der Familie des Künstlers haben das
Eidg. Departement des Innern und verschiedene Museen und Samm
ler freundlich die Werke zur Verfügung gestellt, um deren Über
lassung sie ersucht worden waren. Das Zürcher Kunsthaus dankt
hiemit, auch im Namen der Angehörigen von Edouard Vallet, den
Behörden und Privaten für ihre wertvolle Mitarbeit.
Der Lebenslauf von Edouard Vallet ist einfach und geradlinig.
1876 in Genf als Kind französischer Eltern geboren, besuchte er
dort verschiedene Schulen, meist während nur kurzer Zeit; seine Art
vermochte sich der Regel und Ordnung des gemeinsamen Unter
richts nicht anzugleichen. Im Jünglingsalter erreichte er von den