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65, Der Hhehafen. Radierung, Stahl, 1906, — Platte bei Zuftand I,
II, III, IV, V: 43,5 X 76,- nadiher 43,5 X 64,3,- Bild 40,8 X 60,2.
I, Reine Ätzung,- ohne Halhtöne zwilchen ganz leeren hellen
Flächen und tief geätzten Strichlagen. Die Schralfen meift nur in einer
Richtung gelegt, Ausnahmen z. B, die Schiffe, die dunkeln Fellen r. Die
Haare der meiften Schwimmerinnen und auch der Frau r, im Kahn, gleich
vor dem Hafeneingang, erft in Strichen auf hellem Grund gezeichnet. Über
den Dachziegeln am Vordach und Firftdach der Kirche eine einfache Strich^
läge von 1, oben. Unten am Bild Gedicht in 4 Strophen von 7, 6, 4 und
6 Zeilen, Die Schrift ungleichmäßig geätzt,- z. B, in Strophe 1 EHE
HAFEN, in Strophe 3 ERHEBEN unvollftändig, Unter der Schrift ein
ganzer Fries von Ätzproben, Titel des Gedichtes: DER EHEHAFEN;
Text <in Kapitalfchrift):
<1.> Der bekannte Ehehafen
Liegt nicht weit von hier am Meere
Drin die jungen Mädchen schwimmen.
Und die Junggesellen fahren
Kühn hinaus sich eine holen
Mit ihr fahren sie hinein dann
Durch das Hafentor der Ehe
• •
<3.> Überall auf allen Bergen
Sieht man Hütten sich erheben
Wo das Eheglück gedeihet
Und sich Kinder fröhlich tummeln
<4.> Junggesellen auf denn wandert
Wagt die Fahrt und fangt ein Weibchen
Wenn der Abend kommt so seid ihr
<2.> Drin die Paare glücklich landen
Die Erwählte wird bekleidet
Und zur Kirche geht der Brautzug.
Eine Hochzeit folgt der andern
In dem heil*gen Ehehafen
Und die Taufen sind sehr häufig
Froh im Kreise Eurer Lieben
Und die armen Weiberfrösche
Kommen endlich mal ins Trockne
a) Druck warm fcbwarz, klar gewifcht.
b) Druck fchwarzbraun, leichter Plattenton.
Bleiftift r. unten: A. Welti Probedruck, erster Zustand
• •
vor der zweiten Atzserie,
c) Drude fchwarzbraun, Plattenton-
Retufchen in Bleiftift und Dedkweiß für Zuftand II.
Engfifch rötl, Kunftdruckpapier,
Zürdier Kunftgefeflfchaft.
Engfifch rötl. Kunftdruckpapier,
Zürdier Kunftgefeflfchaft.
Engfifch rötl, Kunftdrudcpapier,
Zürcher Kunftgefeflfchaft.
II, Ätzung ftellenweife verftärkt, Am Haus I, oben <mit Vorhang im
Bogenfenfter) auf der Schattenfeite über die fenkrechte Strichlage eine fchiefe
von 1, oben gelegt, Dunkle Kleider und Schatten der Familie am Mittags^
tifch und der Frau mit SuppenfdhülTel durch kurze, eng gelegte Schraffen
erlt jetzt bezeichnet,- ebenfo Kleider des Bauherrenpaares und der Arbeiter
am Neubau. Haar der Schwimmerinnen gedunkelt, z, B, Schwimmerin 1,,
zwifchen Kahn und Bildrand, Frau r, im Kahn vor dem Hafeneingang,
Ziegeldächer der Kirche mit neuen Strichlagen gedeckt, fehr dunkel. Der
Fährmann der ausfteigenden Braut hat dunkle Welte und Kopfbedeckung,
Im Gedicht die undeutlichen Worte nachgeätzt.
a) Druck sepia, Plattenton, Engfifch rötf. Kunftdruckpapier,
Bleiftift r. unten: Der innere Hafen kann seicht sein also kann die Sonne Zürcher Kunftgefeflfchaft.
ctuf den Grund des Wassers scheinen Kreide: Zustand nach der zweiten
Ätzfolge, und einigen Überarbeitungen mit Stichel und Schleifer Retufchen
in weiß und grau für Zuftand III.