und das Lächeln eines Mundes über dem zermalmten Leibe. Wo
werden sich diese zur Musik binden, wo, wo, Ln welchem Verlaß
der Aeonen? wo wohnt ihre Versöhnung, wo schlaft ihr Gesang,
wo birgt sich das Geheimnis des Meisters? Wie halte ich der
Unendlichkeit dieses Augenblicks stand?
— Aber nie wieder, o Augenblick, o einbrechende Gewalt des
Gleichzeitigen, nie werde ich dich gehen heißen. Du sollst bei mir
bleiben und niemand soll dich verlöschen, sondern deines Feuers
-Beute und Fraß will ich sein alle Stunden meines Lebens. Denn
aus deinem Feuer gebiert sich das Licht und nirgendwo gebiert
sich das Licht denn aus deinem Feuer. Ich verbrenne an dir,
aber ich verbrenne zu Licht.
Werde ich die Seligkeit jenes Glockenschlags je vergessen?
Aber ich verlange nie wieder nach ihr, nun dein Toben mich heim
gesucht hat, du Unseliger! Mag, wo die Zeiten sich vereinigen,
das Zeitlose nahe sein, ich habe gefunden, was größer ist, in der un
erbittlichen Wahrheit des Augenblicks, der das Morgende tun heißt.
Diese Wunden und diese Schreie, die du mir zugebracht hast,
Gewalt des Gleichzeitigen, diese Wunden leuchten, diese Schreie
predigen, und das irre Verhängnis hilft der ringenden Ewigkeit.
Martin Buber