Jahresbericht 1915 der Zürcher Kunstgesellschaft
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des Aktsaales jeweilen Samstag abends. Die Veröffentlichung des Verbandes schweizerischer
Kunstmuseen, das „Jahrbuch für Kunst und Kunstpflege in der Schweiz“, zu deren Grund-
legung die Zürcher Kunstgesellschaft als Verbandsmitglied durch eine kleine Subvention
sbenfalls beigetragen hatte, ist noch vor Jahresschluss als Berichterstattung über 1913
und 1914 erschienen; die Zürcher Kunstgesellschaft mit ihren Institutionen und Ver-
anstaltungen ist im Text in gebührender Weise berücksichtigt. Der Generalversammlung
der Schweizerischen Vereinigung für Heimatschutz wohnte der Gesellschaftspräsident als
Delegierter bei. Den Mitgliedern der Vereinigung schweiz. Graphischer Künstler „Walze“,
bot das Kunsthaus häufige Ausstellungsgelegenheit ‚und bemühte sich um Förderung des
lirekten Verkaufes aus dem unter seiner Verwaltung stehenden Hauptdepot. Mit den
ibrigen befreundeten Vereinigungen und Gesellschaften wurde der Verkehr in der bisherigen
Weise aufrecht erhalten.
Tätigkeit des Vorstandes. Der Vorstand beschäftigte sich in 14 Sitzungen
mit der allgemeinen Geschäftsführung, mit dem Rechnungswesen, den mit dem Kunst-
a1ausbau in Beziehung stehenden technischen und künstlerischen Fragen, den eigentlichen
Vereinsangelegenheiten soweit sie die Gesamtheit der Mitglieder der Zürcher Kunst-
gesellschaft und die Vertretung gegen aussen berühren, mit der Zuweisung der besonderen
Geschäfte an die verschiedenen Kommissionen und dem Entscheid über die von diesen
aingebrachten Anträge. Auf das Turnhalleprojekt am Heimplatz suchte er im Sinne einer
guten Platzgestaltung einzuwirken.
Schenkungen und Legate. Dem Wohlwollen ihrer Freunde verdankt die Zürcher
Kunstgesellschaft auch im Berichtsjahr eine Anzahl wertvoller und willkommener Zu-
weisungen von Kunstwerken und Büchern an die Sammlung und Bibliothek. Über diese
Schenkungen und Leihgaben finden sich unten, in den Abschnitten Sammlung und Biblio-
ihek, nähere Angaben. Zwei Beiträge von Fr. 100.— und Fr. 5.— fielen dem Samm-
lungsfonds zu. An dieser Stelle spricht der Vorstand allen Stiftern noch einmal seinen
lebhaften Dank aus.
Durch das im Juli 1915 verstorbene Mitglied der Zürcher Kunstgesellschaft Herrn
Armin Honegger wurde die Gesellschaft mit einem Vermächtnis von einem noch nicht
feststehenden Betrag bedacht, der aber voraussichtlich Fr. 100,000 erheblich über-
steigen wird; das Testament bestimmt die Summe «zur Erwerbung guter Kopien — für
Originale würde das Kapital zu wenig weit reichen — von Gemälden hervorragender
Künstler alter italienischer Schulen». Wenn das Legat damit der unmittelbaren Nutz-
barmachung für den Ausbau der Gemäldesammlung entzogen bleibt, da dieser in anderer
Richtung, in erster Linie durch Originalwerke, erfolgen muss, so ist der Vorstand doch
überzeugt, dass es im Sinne des Stifters für die Förderung des Interesses an der bildenden
Kunst erspriesslich verwendet werden kann. Er hat diese erste grössere Stiftung seit
dem Bezug des neuen Kunsthauses auch als Zeichen des Vertrauens in die Zukunft der
Zürcher Kunstgesellschaft dankbar entgegengenommen, und hofft gerne, dass weitere
Zuwendungen von anderer Seite zugunsten der Institutionen der Zürcher Kunstgesellschaft
nicht ausbleiben werden.
Gesellige Anlässe. In herkömmlicher Weise eröffnete ein vergnügtes Bäch-
selismahl die Reihe der geselligen Veranstaltungen. Ueber dessen Verlauf wie über