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Jahresbericht 1939 der Zürcher Kunstgesellschaft
DO
den Abschnitt vom 10. Mai bis 10. September 1938. Die vorgelegten Ergebnisse schienen
die Aufnahme von Unterhandlungen mit dem Hause Huber & Cie. in Frauenfeld über
einen Finanzierungs- und Editionsplan für den neuen Band des Lexikons zu erlauben.
In einer Sitzung vom 16. Dezember 1938 behandelte die erweiterte Redaktionskommission
einen von dem bewährten Verlag des «alten» Künstlerlexikons vorgelegten Entwurf zu
einem Editionsvertrag, der als annehmbar befunden wurde. Ebenso wurde ein Budget für
den auf 18 Monate vorgesehenen Zeitraum zur Beibringung und Zusammenstellung des
Manuskriptes aufgestellt.
Zwei Ereignisse zwangen bald noch einmal zu Anpassung und Umstellung. Mit der fort-
schreitenden Ausgestaltung und Erfüllung des Programms der Schweizerischen
Landesausstellung erwies es sich, daß sowohl die Ausstellung. am See in ihrer
starken «künstlerischen Durchdringung» wie die Doppelausstellung «Zeichnen, Malen,
Formen» im Zürcher Kunsthaus viele unserer bereits bekannten Künstler in neuer Beleuch-
tung zeigen und manche bisher unbekannte Werke und Künstler überhaupt erst ins
Licht stellen werden. Es war damit gegeben, daß die Sammelarbeit nicht vor der Aus-
stellung abgeschlossen, sondern während ihrer Dauer noch fortgesetzt werden mußte. Der
Zuwachs, den die Landesausstellung dem Künstlerlexikon-Archiv mit neuen Namen und
Notizen brachte, war erheblich. Ihre rasche Verarbeitung wurde erschwert durch die sehr
starke Beanspruchung, welche die Vorbereitung und die Auflösung der beiden großen
Ausstellungen dem Kunsthaus auferlegten.
Am Schluß des Sommers, als größere Bewegungsfreiheit wieder in Aussicht stand, er-
folgte die Mobilisation. Die dem Kunsthaus verbleibenden Arbeitskräfte genügten
für die Verwaltung und Instandhaltung des Künstlerlexikon-Archivs und für die Einord-
nung der nun auch von den Künstlern und Amtsstellen nur noch mühsam erhältlichen
Antworten auf Fragebogen und Mahnungen. Diese Arbeit wurde nicht unterbrochen, Er-
öffnung und Abschluß einer neuen Etappe auf dem Weg zum Buch, und auch nur zum
Vollständigen Namenverzeichnis, waren aber nicht möglich. Die Zentralstelle verzichtete
auf eine Zwischenberichterstattung vor dem Frühjahr 1940. Sie hätte keine der Art nach
neuen Leistungen zu melden gehabt. Das Frühjahr brachte aber eine weitere Verschärfung
der internationalen Lage und der militärischen und wirtschaftlichen Beanspruchung des
Schweizer Volkes.
Für Stand und Fortschritt der Arbeit maßgebend sind in diesem dritten Bericht die
folgenden Positionen:
1. Ergänzung der Quellennachweise und Durcharbeitung neuer Quellen;
2. Aufstellung neuer Fangzeddel;
3. Ergänzung des Arbeits-Namenverzeichnisses;
4. Ergänzung der Stammblätter nach Zahl und Inhalt;
5, Ausbau des Künstlerlexikon-Archivs durch Unterbreitung von Fragebogen und Er-
gänzungsfragen an Künstler und Angehörige sowie weitere Gewährsleute, und an Amts-
stellen; Einholung ausstehender Antworten durch Mahnbriefe;
6. Vorbereitung des Vollständigen Namenverzeichnisses;
7. Durchsicht, Empfangsbestätigung, Verarbeitung auf Stammblättern, der Antworten auf
die Fragebogen, Ergänzungsfragen und Mahnbriefe.