Volltext: Jahresbericht 2004 (2004)

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Für den Sammlungskatalog wur den bei zahlrei- 
chen Werken die Technik, Signatur en, Beschriftungen 
und Massangaben überprüf t und ergänzt. Durch die 
Umbauarbeiten ist der Zugang zu manchen grossfor- 
matigen Werken erschwert. Aus Zeit- und Personal- 
mange l konnten die Lagerbestände der Aussenlager 
nicht vollständig berücksichtigt werden. Die Überp rü- 
fungen werden auch weiterhin Aufmerksamkeit bean- 
spruchen. 
Folgende fünf Gemälde und das an der Fassade 
aufges te llte Höllentor wur den eingehe nd untersucht 
und Kostenvoranschläge für die Kons ervierung und 
Re s taurierung erstellt: 
Samue l Hoffmann: Küc he nstück, um 1630 
Arthur Kampf: An den Hallen in P aris, 1903 
Mattia Pr eti: Orpheus vor Pluto und Proserpina in der 
Unterwelt, um 1636 
Zür cher Nelkenmeister: Die Ausgiessung des Heiligen 
Geistes, um 1490 
Zür cher Nelkenmeister: Die Anbetung der Heiligen 
Drei Könige, um 1490 
Augus te Rodin: Das Höllentor, 1880–1917 
Die Kostenvoranschläge dien en als Basis für die Suche 
nach Sponsoren, welche die aufwändige Restaurierung 
dies er grossformatigen Objekt e finanzieren sollen. 
Im Herbst des Jahres konnte bereits mit den Vor- 
arbeite n für das erste Sponsoringprojekt begonnen 
werden: das 223 cm x 323 cm messende Gemä lde 
«Or pheus vor Pluto und Proserpina in der Unterw elt» 
von Mattia Preti befindet sich s eitdem im Atelier. Auf 
der Basis von weiteren Unt ersuchungen wird das Kon- 
zept für dies es schwierige Restaurierungsunterfangen 
erarbeitet. 
Trotz der baubedingten T eil-Schlies sung des Mu - 
seums waren im Jahr 2004 der Auf- und Abbau von 
sieben Ausstellungen durch die Mitarbeiter des Res- 
taurierungsateliers zu betreuen. Eine besondere Her- 
ausforderung bot die Werkschau von Urs Fischer . Ein 
Grossteil der Werke ents tand erst im grossen Aus- 
stellungssaal und so waren wir mit den Koll egen aus 
dem T echnischen Dienst für e inmal aktiv an der Ent- 
stehung von Kunstwerken beteiligt und nicht wie übli- 
cherweise alleine für die Betreuung und Erfassung des 
Erhaltungszustandes zus tändig. 
Im Ate lier konnten dieses Jahr 18 Gemälde bear- 
beitet werden. Im Rahmen des seit längerem vorberei- 
teten Projekts der Sa nierung der Aussenskulpturen 
wur den zwei Plastiken extern von Spezialisten für die 
Konse r vierung und Re s taurierung von Bronzen bear- 
beitet. 
JG/NE 
F otosa mmlung und Papierrestaurierung 
Im R ahmen des Umbaus erhiel t auch die Fotosamm- 
lung einen eigenen Lagerraum. Ein Konzept musste 
erarbeite t und zeitgemässe Aufbewahrungsformen 
und Schutzmas snahm en gefunden werden. Während 
drei intensiven W ochen wurde mit Hilfe eines T echni- 
kers und einer Praktika nti n aus der Berner F achhoch- 
schul e für Konservierung der ganze Bestand in das 
neue Lager überführ t. Die F oto samm lung wächst 
jedes Jahr mit bedeutenden Ankäufen: teils grosse, 
teils kleine F ormate , teils e inzelne Werke, teils ganze 
Serien. Sie erfordern oft konservatorische Mass- 
nahme n, Mo ntagen und R ahmungen, damit eine sach- 
gemässe Lagerung gewährleistet werden kann. Die 
neuartigen gr os s formatigen digitalen Fotografien 
benötigen be sonde re Aufmerksamkeit, weil sie eben- 
so perfek t wie ungeschützt und heikel sind. Sie werden 
z.B. auf moderne Kunststoffe oder gemischte T räger- 
Materialien mit modernen Tinten gedruckt. Sie verlan- 
gen individuell angepasste Montagen, die auf exakter 
Materialkenntnis beruhen und für das ganze Problem- 
feld eine dur c hdachte Lösung biet en müssen. 
Das Kuns thaus verwahrt eine bedeutende doppel- 
seitige Zeichnung von T obias   Stimmer: die Pannerträ- 
ger von Bern und von Schwyz, um 1569 (F ederzeich- 
nung mit schwarzer Tinte auf rot g rundiertem P apier, 
20,7 x 15,4 cm). Sie war durch un anse hnlic he Spuren 
von v erschiedene n alten Mon tierungen und Restau- 
rierungen verunstaltet. Nach der R eduktion einer 
unnötig grossen Ergänzung und anderer F remdkörper 
ist nun mehr originale Fläche zu s ehen. Die alten Risse 
wur den feine r unterlegt und retuschiert. Die neue dop-
	        
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