Volltext: Jahresbericht 2004 (2004)

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Nach kriegs kuns t zusa mmen sehen und eröffnet 
zu gl eich durch die stark mitspr echende östliche Geis- 
tigkeit eine neue Dimension. Zwei weitere grosse 
Gemälde stammen von John Armleder und Ugo Ron- 
dinone; schon lange verfolgen wir die Arbeiten dieser 
beiden Schweize r und sind froh, dass sich das W arten 
gel ohnt hat und sie nun mit hervorragenden Werken 
vertreten sind. Ebenfalls schon länger gepla nt war die 
Erwerbung der enzyklopädischen Arbeit «Sichtbare 
Welt», die Peter Fischli und David Weiss für die Docu- 
menta X (1997) entwick elt en. In der ma s sgeblichen 
Fassung für drei Monitore b ildet die globale T raum- 
reise den notwendigen Gegenpol zu den 96 Stunden 
Sicht auf das Leben in der Schwe iz der grossen Video- 
installation von 1995. 
Die kecke Grossinstallation, mit der der junge 
Urs Fischer den Bührle-Saal füllte, durfte nicht spurlos 
an der Sa mmlung vorbeigehen: das lugubre Gerippe 
«Kuckuc k backwards» und das Inve ntar des aktuellen 
Wun schnavig a tors «Call Cranach» wird dauerhaft 
daran erinnern. Zwei Skulpturen von ungewöhnlicher 
plas tischer Ener gie ver dank en wir Berlinde de Bruy- 
ckere und Re becca Warren, deren «Dark Passage» mit 
der gehenden Figur ein altes Thema der Bildhauerei 
mit deren Mitte ln aufgreift und resolut zeitgenössisch 
interpr etiert. – Von den Vi deo -Arbeiten möchten wir 
die «Apparizione» von Adrian Paci hervorheben: 
Ebenso schlicht wie überzeugend wird die von K indern 
aus gehende Hoff nung in dem trostlosen Al ltag des 
sich auflös ende n Jugos lawie ns evoziert. – Im Bereich 
der F o tografie k onnte die Gruppe grossformatiger 
Arbeite n durch Werke von Walter Niedermayr und 
Silvie und Chérif Defrao ui erw eitert werden. Die sechs 
Bilder von Santiago Sierra gehören zu einer grösseren 
Werkgruppe, die in der T radition der k onzeptuel l en 
Body Art st ehen. 
Der Leihverkehr war von einer durch die weit- 
gehende Schlies sung der Sa mmlungsräume begrün- 
deten Gross zügigkeit geprägt, insbesondere wur den 
sehr bede utende Werke ausgeliehen, so Rubens und 
van Dyck nach Frankreich und Italie n, zahlreiche Bon- 
nards nach Winterthur, Bas elitz nach Bonn. Zahlen- 
mässig gingen die Leihgaben allerdings markant 
zur ück auf 139 Gemä lde und Skulptur en und 74 Werke 
auf Papier. Die Schlies s ung des Altbaus ermöglic hte 
es, wesent liche Teile der Giacome tt i-Sa mmlung in das 
Szépmüvészeti Múze um nach Budapest auszuleihen 
und so erstmals im ehemaligen Ostblock eine r eprä- 
se ntative Aus stellung des Werks von A lberto Giaco- 
metti zu zeigen. Die Logistik funktionierte dank unse- 
ren T echnik ern, insbesondere R obert Brändli, und dem 
bereits schon f rüher von der Firma Möbeltransport 
geleis teten Technologietransfer problemlos. Der Kata- 
log übertraf in der Dr uck qualität seine Vorlage, die für 
die Retr o spektive 2001 von New York in Deutschland 
hergestellte Publikation. 
Das von der Schwyzer Stift ung geförderte Projekt 
eines vollständigen Kataloges der Sammlung der 
Gemälde und Skulpturen wurde vor allem durch die 
Bearbeitung der Daten durch Franziska Lentzsch vor- 
angetrieben. Die digitale Erfassung aller Gemä lde in 
Schwarz-W eiss durch Arthur Faust, unterstützt von 
Cécile Brunner, ist quasi abgeschlossen. ChK
	        
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