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Fotografien und Ar beiten auf P apier
Zwei wichtige fotografische Vergrösserungen von Max
Ernst wurden im Rahmen eines Forschungsprojektes
voneinerKuratorinimMuseumofModernArt,New
York, mit technisch und kunsthistorisch interessanten
Ergebnissen untersucht.
Leihgesuche und Lei hgabenvorbereitu ngen
Für eine Wols-Ausstellung, diealsTeil der Festwochen
der Fotografie in Reggio-Emila stattgefunden hat, wur-
den 55 kleinformatige Schwarzweissfotografien von
Wols begutachtet und besser montiert; 39 davon wur-
den für die Ausleihe vorbereitet und schliesslich auf
demTransportandenAusstellungsortbegleitet.InBern
und Budapest fand eine grosse Ausstellung über Fer-
dinand Hodler statt. 44 Zeichnungen aus dem umfang-
reichen Bestand an grafischen Werken des Künstlers
im Kunsthaus Zürich wurden zusammen mit mehreren
Ölbildern an eine oder beide Stationen der Ausstellung
ausgeliehen. In Tallinn, Estland, fand eine Ausstel-
lung mitdemTitel«SehnsuchtnachdenAlpen»statt.
Sie thematisierte den intensiven Austausch zwischen
Salomon Gessner und einigen estnischen Künstlern
jener Epoche. Die 55 gerahmten Kunstwerke, die aus
3 bedeutenden Schweizer Kunstinstituten ausgeliehen
wurden, hat die Restaurierungsabteilung des Kunst-
haus Zü rich betreut und ins Schloss Kadriorg beglei-
tet. Zeichnungen und Druckgrafiken von Karl Bodmer
und Rudolf Friedrich Kurz ausdem alten Bestand der
Grafischen Sammlung wurden wieder ans Tageslicht
gebracht, rechtzeitig restauriert und zu Ausstellungs-
terminen in Zürich und Lugano transportiert.
Die Sommerausstellung der Marc Rich Collection
im Kunsthaus erforderte eineaktuelleZustandskontrol-
le aller Werke und bestimmte Konservierungsarbeiten.
Franziska Bliggenstorfer konnte für eine be-
schränkte Zeit als Assistentin im Bereich der grafi-
schen Restaurierungen angestellt werden. Sie hat bei
der Vorbereitung von Leihgaben aus der Grafischen
Sammlung und der Aufnahme von Neuerwerbungen
geholfen. JR
einemgutenund gelungenen Abschluss. Zu danken ist
andieserStelleauchTobiasHauptundBiancaMay,die
ebenfalls Teile des Projektes bearbeitet haben, damit
der Zeitplan eingehalten werden konnte.
Nach der sehr schwierigen und kostenintensiven
Restaurierunglässtsichheutesagen,dassessichfür
alle gelohnt hat.DasŒuvreMaxErnstswirdmit dem
Gemälde«PétalesetjardindelanympheAncolie»noch
einmal und durch ein nicht unerhebliches Werk erwei-
tert,unddasKunsthausZürichhateine«lebloseWand-
arbeit» als wichtiges Hauptwerk zurückerhalten. Somit
bleibt mir an dieser Stelle noch den Verantwortlichen
der Institutionen zu danken, die durch ihr finanzielles
Engagement die Restaurierung ermöglicht haben:
Herrn Guido Magnaguagno vom Museum Tinguely und
dem Kulturengagement der Firma Roche SA, der Stif-
tung BNP Parisbas Schweiz sowie der Menil Collection
in Houston. HpM
Restaurierungsprojekt zu den Gipsen
Alberto Giacomettis
Mit der Übereignung ihres Anteils an den Skulptu-
ren aus dem Nachlass von Alberto Giacometti 2006
schenkten Bruno und Odette Giacometti der Alberto
Giacometti-Stiftung nicht nur über 90 Werke, sie ver-
doppelten auch den Skulpturenbestand der Samm-
lungundgabenihrdamiteineganzneueDimension.
Der ausserordentlichen Qualität dieser Werke, aber
auch ihrem heterogenen konservatorischen Zustand
soll in den kommenden Jahren mit einem umfang-
reichen kunsttechnologischen Forschungs- und Res-
taurierungsprojekt Rechnung getragen werden. Um
die adäquaten restauratorischen Schritte einleiten zu
können, müssen die Zustände aus dem Kontext von
Giacomettis Schaffensprozess verstanden werden.
Daher bildet die kunsttechnologische Forschung mit
Materialanalysen, Literatur- und Archivrecherchen
eine unumgängliche Entscheidungsgrundlage für die
folgende Phase der restauratorischen Behandlungen.
ImZentrumdesProjektswerdendabeidie75Original- gipse stehen. MK