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in einen Skatepark und mehrere hundert Skaterinnen und
Skater drehten im Bührlesaal ihre Runden. Daneben fan-
den wöchentlich Konzerte mit Zürcher Bands statt, wel-
che Songtexte von Abraham Cruzvillegas eigens für die
Ausstellung vertont hatten, und jeweils mittwochs wurde
einer von Cruzvillegas’ Lieblingsfilmen gezeigt. An den
Wochenenden gab es Workshops, u. a. mit den Klimase-
niorinnen, die sich im Kampf gegen den Klimawandel en-
gagieren, oder mit der «Abendschule Import», die in der
Schweiz lebenden Flüchtlingen die Möglichkeit bie tet, ihr
Wissen an uns weiterzugeben. Auch Sandra Kne cht war
mit ihrem « Immer wied er Son ntag s»- Essen im Kunsthaus
zu Gast.
So verwandelte sich der Bührlesaal für fünf Wochen in
eine lebendige Begegnungsstätte für ganz unterschiedli-
che Akteure und Aktivitäten, die den im Titel angekündig-
ten «Social Tissu e» ausmachen. Um diese experimentelle
Anordnung bestmöglich zu begleiten, konnte zum erste n
Mal am Kunsthaus auch eine Social Media-Strategie um-
gese tzt werden, die es ermöglichte, das Publikum schnell
und direkt per Instagram und Facebook zu informieren.
Das Experiment zeigte Wirkung: Es fanden völlig neue
Zielgruppen den Weg ins Museum und das Publikum war
insgesamt markant jünger.
Zum Ende der Ausstellung erschien ein K atalog in Englisch
und Deutsch. Dieser enthielt ein Gespräch zwischen der
Kuratorin und dem Künstler sowie verschiedene vom
Künstler ausgewählte Texte, und dokumentierte auch
alle V eranstal tun gen, die in der Ausstellung stattgefu nden
haben.
Unterstützt von Swiss Re – Partner für zeitgenössische
Kunst sowie der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung
und der artEDU Stiftung. Mirjam Varadinis
MAGRITTE, DIETRICH, ROUSSEAU –
VISIONÄRE SACHLICHKEIT
Mit dies er Sammlungsausstellung rückte das Kunsthaus
eine Strömung ins Licht, die für die Malerei der Klassi-
schen Moderne neben der Abstraktion unentbehrlich
war – die gegenständliche Kunst. Im Mittelpunkt stan den
dabei Künstler, die eine präzise, «kristalline» Malweise
pflegten , bei der das Zeigen des Pinselstrichs als solchem
(wie es die «peinture» pflegte) eher vermieden wird. Dies
betrifft sowohl Künstler, die die sichtbare Welt wiederge-
ben, wie solche, die sich (wie die Surrealisten) Welten der
Imagination zuwenden. Von Arnold Böcklin zu Salvador
Dalí, von Félix Vallotton zu Adolf Dietrich, von der prä zi-
sen Leidenschaft, mit der Henri Rousseau seine fremden
Welten schuf, zu René Magrittes scheinbar aus Blättern
emp orwach send en Vögeln, das Visionär-Sachliche verbin-
det sie alle.
Zu sehen waren rund 55 Gemälde von 18 europäischen
Künstlern und einer amerikanischen Künstlerin. Mit Aus-