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nahme einer Da uerl eihgabe wur den nur Werke der Ku nst-
haus-Sammlung präsentiert. Die mei sten der ausgestell-
ten Werke wurden seit vielen Jahren nicht mehr gezeigt.
Sie machten das enorme Potenzial einer gegenständli-
chen (oder sich gegenständlich gebenden) Moderne er-
fahrbar. Von der Avantgarde inspiriert und herausgefor-
dert, wendete sich diese Malerei wieder dem Wesen der
Dinge zu und fand dafür grundlegend neue künstlerische
Ausdrucksformen.
Die Ausstellung wurde unterstützt von Albers & Co AG.
Philippe Büttner
FASHION DRIVE. EXTREME MODE IN DER KUNST
Vom 20. April bis 15. Juli 2018 zeigte das Kunsthaus die
fünf Jahrzehnte umspannende Ausstellung «Fashion
Dr ive. Extreme Mode in der Kunst». Rund 230 Werke von
sechzig Künstlerinnen und Künstlern – darunter Schwer-
gewichte wie Edouard Manet, John Singer Sargent,
Vivienne Westwood und Peter Lindbergh – zeugten davon,
wie Kunstschaffende die Modewelt über Jahrhunderte
wahrgenommen, kommentiert und beeinflusst haben,
aber sich auch von ihr inspirieren liessen.
Die von Cathérine Hug und Christoph Becker kuratierte
Ausstellung reichte von malerischen und plastischen Er-
scheinungen der Renaissance bis in die Gegenwart. Sie
umfasste Gemälde, Skulpturen, Installationen, Grafiken
und Aquarelle, Fotografien, Filme, Kostüme und Rüstun-
gen. Unter den von den Kura toren zusammengetragenen
Leihgaben waren wahre «Hingucker», wie ein Faltenrock-
harnisch (1526, KHM-Museumsverband, Hofjagd- und
Rüstkammer), der bisher noch nie ausserhalb von Öster-
reich zu sehen war. Auch Werke der English School wie
das Ganzkörperporträt «Diana Cecil, later Countess of
Oxford» (1614/18, Engli sh Heritage, The Iveagh Bequest,
Kenwood, London) von William Lar kin haben erstmals ihr
Heimatland Richtung Schweiz verlassen. Sechzig öffent-
liche und private Sammlungen haben diese Aus ste llung
mit Leihgaben unterstützt, darunter die Nationalgalerie
Staatliche Museen zu Berlin; The National Gallery, The
National Portrait Gallery, die Tate und das Victoria and
Al bert Museu m (alle London); der KHM-Museumsverband
(Wien) und die Sammlung Kamer-Ruf (Beckenried/Zug).
Der aufwendig gestaltete Katalog umfasst 328 Seiten
und Beiträge von namhaften Autorinnen und Au toren der
Modegeschichte und -theorie, d. h. Sonja Eismann, Nora
Gomringer, Janine Jakob, Elfriede Jelinek, Inessa Koutei-
nikova, Mon ika Kurzel-Runtscheiner , Peter McNei l, Ailee n
Ribeiro, Franz Sc huh, Werner Telesko, Katharina Tietze,
Barbara Vinken und Peter Zitzlsperger. Es ist uns damit
gelungen, die sowohl im deutsch- wie im englischspra-
chigen Raum wichtigsten Experten für neue Beiträge zu
gewinnen.
Im Rahmen der Ausstellung fanden acht Spezialveran-
staltungen statt: «Let’s Talk» mit Jakob Lena Knebl und
«Re:Frame Fashion», beide in Zusammenarbeit mit der
ZHdK; die rauschende Party «Fashion Ball»; «Mode in der
Literatur» mit Marl ene Streeruwitz (Schriftstellerin, Wien)
und Sarah Sandeh (Ensemble Theater am Neumarkt), in
Zusammenarbeit mit Gesa Schneider vom Literaturhaus
Zürich; der Millennials-Event mit Nadine Strittmatter
und Tobias Kaspar in Kooperation mit Amuze und dem
Lifestyle-Magazin Friday; die Gesprächsrunde «Wandel
auf dem Catwalk» mit Tamy Glauser; die Sonderführung
«Mode und Verbote im 17. und 18. Jah rhun dert» mit J anine
Jakob; und das von Belén Montoliú (Festspiele Zürich)
kuratierte «Seiden-Symposium».
Insgesamt 34 042 Besucherinnen und Besucher haben die
Ausstellung im Laufe der 76 Öffnungstage gesehen. Fer-
ner macht der über 300 Seiten umfassende Pressespie-
gel mit Beiträgen von lokalen Tageszeitungen bis hin zur zur