Volltext: Jahresbericht 2019 (2019)

DAN IEL ALBERT FREUDWEILER   
BILDNIS SAM UEL AM SLER, 1818 – 1821 
Erschlossen wurde das «Römi sche Portraitbuch» D aniel Al- 
bert Fr eud weilers vor nicht allzu la nger Zeit, im Jahr 2005, durch 
den Romantikspezialisten Stephan 
Seeliger.1 
Noch bis vor Kurzem 
befand sich das «Portraitbuch», das diese Bezeichnung nur be- 
helfsmässig trägt, in Privatbesitz und konnte durch glückliche 
Umstände unlängst erworben werden. Das Konvolut ist sowohl 
von dokumentarischem als auch von künstlerischem Wert: Die 
insgesamt 16 in Graf it ausgeführten mä nnlichen Bild nisse Fr eud- 
weilers, die lose in einer Mappe liegen, sind romantische Freund- 
schaftsbilder in Reinform. Mehr noch, sie offenbaren die engen 
Verbindungen, die zwischen «Deutschrömern» und Schweizer 
Künstlern in der Ew igen Stadt bestanden. 
Für den Wahl-Zürcher Freudweiler muss der Aufenthalt in 
Rom von Mai 1818 bis April 1821 in k ünstleri scher Hinsicht unge- 
mein prägend gewesen sein. So besitzt das Kunsthaus gemalte 
Kopien nach 
Raffael,2 
die an die Werke der damals ebenfalls in 
Rom tätigen Nazarener denken lassen. Die enge Verbindung zu 
jenen Künstlern ist besonders am Porträt des Kupferstechers und 
Landsmanns Samuel A msler evident, dessen gezeichnetes Bild- 
nis im «Römischen Portraitbuch» am überzeugendsten ausfällt. 
A msler zä hlte mit sei nen Reproduktionen zu einem der wichtigs- 
ten Unterstützer der nazarenischen Bewegung. Noch heute le- 
gendär sind Amslers Umrissradierung nach Johann Friedrich 
Overbecks Programmbild «Triumph der Religion in den Künsten» 
und sein g estochene s Porträt Carl Philipp Fohrs, das er nach ei- 
ner zeichnerischen Vorlage Carl Ba rths schuf. 
Sowohl A mslers und Freudweilers gemeinsame Herkunft – 
sie kan nten sich bereits aus Züri ch – als auch ihre Verbundenheit 
in künstlerischen Frag en werde n sich vort eil haft auf die Umset- 
zung des ausgesprochen inni gen Freundschaftsbildnisses a usge- 
wirkt haben. Aus dem Blick des Dargestellten spricht geballte 
Konzentration und Versonnenheit zugleich, die Verteilung von von
	        
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