Volltext: Jahresbericht 2019 (2019)

36 AKTIVITÄTEN 
sich – um hier nun doch noch zu den Künstlern zu wech- 
seln – um ein schönes Porträt Ernst Würtenbergers von 
um 1915. Es zeigt Dr. med. Gustav Adolf Steiger, der 1909 
in den Vorstand der Zürche r Kunstgesellschaft gewählt 
worden war, wo er bis 1920 als Präsident der Sammlungs- 
kommission am tete. Von Beruf Augenarzt, lebte er in ge- 
wisser Weise die Maxime Wilhelm Leibls, «Gut sehen ist 
alles!», auf zweierlei Weise. 
Nicht unerwähnt bleiben soll hier die schöne, kleine 
Landschaft, die mit Hilfe der Dr. Joseph Scholz Stiftung 
erworben werden konnte und Tizian zugeschrieben wor- 
den ist. Dieser Ankauf hat in der Zürcher Presse ein gros- 
ses Echo hervorgerufen, das wir uns etwas sachlicher 
gewünscht hätten. Eine Beschreibung des Werks findet 
sich im Bildteil, im Sommer wird es auf der Grundlage 
neuer Forschungen im Rahmen einer Ausstellung zur 
Landschaftsmalerei im Kunsthaus präsentiert. 
WERKPRÄSENTATIONEN 
Im Berichtsjahr hat die Sammlung eine Reihe von thema- 
tisc hen Werkpräse ntati one n veranstaltet. Zu erwähnen ist 
diejenige zu den «Beunruhigenden Musen», die eine uns 
längerfristig geliehene, bedeutende private Werkgruppe 
der Pittura Metafisica mit Werken Böcklins und Dalís 
kombinierte und zusätzlich skulpturale Frauenfiguren von 
Vincenzo Vela bis Rebecca Warren einbezog. 
Über zwei weitere dies er Proje kte berichtet die hier kura- 
toris ch federführende Kollegin der Grafischen Sammlung, 
Mirjam Varadinis, wie fol gt: 
«Es gibt Bereiche der Sammlung, die nur selten gezeigt 
werden – sei es aufgrund ihrer schieren Dimensionen 
oder technischer Fragilität. Dazu gehören grossformatige 
Installationen und die Sammlung von Videokunst. Es ist 
daher besonders erfreulich, dass im Berichtsjahr glei ch 
beide dieser leider zu wenig präsenten Werkgruppen in 
speziellen Sammlungspräsentationen gezeigt werden 
konnten. Beide Projekte sind in enger Zusammenarbeit 
mit den Kolleginnen der Restaurierung entstanden. 
Im Frühjahr fand der le tzte Teil von «Installationen I, II, III» 
statt. Die ses Projekt hatte zum Ziel, die eigen e Sammlung 
im Hinblick auf die Neupräsentation im Erweiterungsbau 
besser kennen zu lernen. Das Kunsthaus verfügt über 
bedeutende Werke der Installationskunst. Aufgrund der 
engen Platzverhältnisse im Mus eum sind allerding s vie- 
le dieser Arbeiten noch nie oder schon lange nicht mehr 
gezeigt worden. Um zu prüfen, welche Installationen sich 
für die Neupräsentation im Erweiterungsbau eignen, ha- 
ben wir insgesamt 14 Werke aus dem Depot hervorge- 
holt, sie zu erst restauratorisch geprüf t und bearbeitet und 
zum Schluss im leer geräumten Baselitzsaal gezeigt. Wir 
haben dabei einige Schätze neu bzw. wiederentdeckt, die 
sicher auch in die Neubespielung des Alt- und Neubaus 
einfliessen werden. 
Die Präsentation zum Thema «Videokunst gestern, heute 
und morgen» fand anlässlich des Welttages des audio- 
visuellen Erbes im Oktober 2019 statt. Stefanie Wenzler, 
die seit rund zwei Jahren die Videosammlung von kunst- 
wissenschaftlicher Seite betreut, hatte die Idee dazu und 
wurde bei der Umsetzung von Kerstin Mürer (Leiterin Re- 
staurierung), Eléonore Bernard (Mitarbeiterin Restaurie- 
rung) sowie Agathe Jarczyk (externe Videorestauratorin) 
tatkräftig unterstützt. Herausgekommen ist ein kleines, 
aber feines Projekt, das Einblick gab in das seit mehre- 
ren J ahren laufende Projekt der Videorestaurierung und 
-digitalisierung und die komplexen Fragen rund um das 
Thema Langzeitarchivierung von Medienkunst.» 
Abschliessend noch die Ausleihstatistik: Im Berichtsjahr 
gingen 81 Gemälde und Skulpturen an 46 Museen. Die 
Al berto Giacometti- S tiftu ng hat 11 Werke an 5 Ausstellun- 
gen geliehen. Philippe Büttner
	        
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