Volltext: Jahresbericht 2019 (2019)

51 AKTIVITÄTEN 
ideell und finanziell fördert: von der Produktion neuer 
Werke über Ausstellungs- und Vermittlungsprojekte bis 
zu Ankäufen für öffentliche Sammlungen. 
Bei der historischen Videosammlung gedeiht das Projekt 
der «Digitalisierung und Restaurierung» weiter. Dank der 
wissenschaftlichen Bearbeitung durch Stefanie Wenzler 
konnten alle bisher noch nicht erfassten Einkanal-Videos 
in die Museumsdatenbank aufgenommen werden . Damit 
ist ein wichtig er Schr itt zur Sicherung der Videosammlung 
geta n. Stefanie Wenzler und Eléonore Bernard (Mitarbei- 
terin Restaurierung) haben zudem von März bis Dezember 
2019 erstmalig eine Inventur der Videosammlung durch - 
gefüh rt. Das Hauptziel dabei war die Standortüberprüfung 
aller Medienträger. Zudem sollte die Inventur eine Aus- 
wertung der notwendigen Arbeiten in den verschiedenen 
Aufgabenbereichen und deren Priorisierung ermöglichen. 
Dabei wurde klar, dass die Sicherung der «Digital born»- 
Werke dringend angepackt werden muss. Auch ein Erhal- 
tungskonzept für Werke auf Film gilt es zu erarbeiten. Die 
Medienkunst wird uns also weiterhin beschäftigen. 
ÄLTERE KUNST 
Im Laufe des Jahres konnten sämtliche Druckgrafiken 
Albrecht Dürers, die im Jahr 2000 aus der Sammlung 
Landammann Dietrich Schindler ans Haus kamen, in der 
Datenbank MuseumPlus erfasst und auf unsere Samm- 
lung online gestellt werden. Mitte des Jahres erfolgte 
zudem die Zusage von Fördergeldern, die die Grafische 
Sammlung bei der «Stiftung Familie Fehlmann» bean- 
tragt hatte, um sich in den nächsten zwei Jahren der digi- 
talen Erschliessung und Restaurierung der insgesamt 67 
Skizzenbücher Rudolf Kollers zu widmen. Hierfür wurden 
im Vorfeld zahlreiche Arbeitsgespräche mit Buch- und 
Papierrestauratoren sowie mit Vertretern des Digitali- 
sierungszentrums der Zentralbibliothek Zürich geführt, 
um den Skizzenbüchern die bestmögliche Behandlung 
zuzusichern. An Ankäufen im Bereich der älteren Kunst 
ist insbesondere auf das sogenannte «Römische Por- 
traitbuch» Daniel Albert Freudweilers hinzuweisen, das 
die im Kunstha us vorhandenen Gemälde des Malers um 
einige bedeutende Bildniszeichnungen ergänzt. Fre ud- 
weilers «Portraitbuch» befand sich lange in Privatbesitz 
und gelangte allein durch einen glücklichen Zufall ans 
Haus. Zudem konnte eine rare Grafik Pier Francesco 
Molas erworben werden, die in der Schau «Die Poesie 
der Linie» Anfang 2020 direkt zur Ausstellung gelangte. 
Letztgenannte Sammlungspräsentation wurde im engen 
Austausch zwischen unserem Kurator für ältere Grafik 
und Studierenden der Universität Zürich sowie dem dort 
als Dozent lehrenden Kunsthistoriker Michael Mati le vor- 
bereite t. In nahezu wöchentlich organisierten Seminaren, 
die im Stu dien saal der Grafischen Sammlung stattfan den, 
übten sich die Studierenden unter fachkundiger Anleitung 
in der kritischen Betrachtung von Originalen. Das Semi- 
nar bot den Studierenden den Rahmen, sich mit Fragen 
der Zeichnungswissenschaft und deren Grundlagen ver- 
traut zu mach en: So wurden unter anderem Methoden der 
kennerschaftlichen Zuschreibungspraxis sowie Fragen 
der Zuordnung von Zeichnungen zu einzelnen Kunstland- 
schaften erörtert. Auch für ein breiteres Publikum öffnete 
die Grafische Sammlung am internationalen «Wochen- 
ende der Grafik» ihre Türen. So konnten interessierte 
Besucherinnen und Besucher Blicke in eine im Aufbau 
befindliche Ausstellung werfen oder am Bildschirm nach- 
verfolgen, wie die einzelnen Kunstwerke auf Pa pier durch 
unsere Mitarbeitenden digita l e rfasst werden. Ferner bot 
sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegen- 
heit, ein ige der nur sel ten au sgestel lten Meisterzeichnun- 
gen im Original vorgelegt zu bekommen. 
PROVENIENZEN DER GRAFISCHEN SAMMLUNG, 
1933 –1950 
Das wissenschaftliche Forschungsprojekt «Provenienzen 
der Grafischen Sammlung im Kunsthaus Zürich» mit För- 
derung vom Bundesamt für Kultur (BAK) wurde im Früh- 
jahr 2019 erfolgreich beendet. Untersucht wurden 3900 
Werke, die im Zeitraum von 1933 bis 1950 in die Grafische 
Sammlung gelangt sind. Keines der untersuchten Werke 
konnte als Raubkunst deklariert werden. Zwei Drittel der 
Zugänge lassen sich als unbedenklich einstufen. Bei den 
übrigen Werken konnte mindestens der Vorbesitzer oder 
die Vorbesitzerin identifiziert werden, es besteht jedoch 
weiter er F orsch un gsbedarf . Die Forschungsresultate lies- 
sen sich im Somme r zudem in der Son derscha u «Proveni-
	        
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