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Die für 35 Mark an die Proleten, an die Luxusspartakisten ver
kaufen, wäre Sünde und Schande, solange mit den Stiefeln Geld
gemacht werden kann. Geld muß gemacht werden. Die Weiber,
die Schinken, die Zigarren, die Anzüge, der Cognac und das Spiel
kosten mal viel Geld. Also verkaufen wir die Schuhe schleunigst
von einer Hand in die andere, mit ganz geringen Profiten. So’n
ehrlicher Schieber erhält für bloße Vermittlung eines Mannes, der
die Stiefel an einen anderen weiterverschiebt, 50 000 Mark. Das ist
nicht viel, wenn man denkt, daß er das Geld nur alle acht Tage
verdient, nicht etwa täglich. Zunächst bleiben so die Stiefel hübsch
im Lande und sind in kurzer Zeit auf 250 Mark pro Paar gestiegen.
Erst jetzt haben sie den Wert erreicht, zu dem man sie entweder an
bessere Bürger oder ins Ausland verkaufen kann. Diese Hallunken,
diese Arbeiter, die überhaupt keine Menschen sind, und die viel
zu viel Geld verdienen, müßen ihren Verhältnissen entsprechend
3000 Mark für ’n Paar Stiefel zahlen; da würde ihnen das Streiken
vergehen und die Schieber wären mit dem Lumpenpack zufrieden,
während sie diesem Proletengesindel, das jetzt fortwährend (aus
gerechnet) billige Stiefel fordert, einfach ins Gesicht, in die dreckige
Spartakusvisage schlagen müßten! Jawollü Und obendrein die
Kerls haben Frostbeulen oder Schweißfüße, die versauen höchstens
noch die schönen, feinen, guten für bessere Menschen, für gute
Bürger erfundenen Schuhe! Verstanden? Also wickelt Euch Eure
Beenenden in die rote Fahne in! Dussels!! Verbrecher!, die ihr y
den Schieber nichts verdienen lassen wollt!!