Die seit dem Jahre 1932 alljährlich vom Stadtrat von Zürich ver-
anstaltete Aktion zur Förderung der Kunst hat diesmal eine organi-
satorische Aenderung erfahren. Während bisher die Zürcher Künstler-
verbände die Ausstellung im Helmhaus allein organisierten, sind die-
ses Jahr die Verbände und der Stadtrat gemeinsam Träger der Ver-
anstaltung. Der Stadtrat von Zürich hat deshalb den Obmann und
ein weiteres Mitglied der Annahme-Jury gewählt und im übrigen den
Verbänden und den nicht inkorporierten Künstlern je eine Vertretung
eingeräumt. Diese Neuerung bezweckt, in aller Oeffentlichkeit die
Verantwortung für die Ausstellung im Helmhaus mit zu übernehmen.
Sinngemäss hat der Stadtrat sodann die Mitglieder der antragstellen-
den Kommission für die städtischen Ankäufe selbst bestellt.
Wie in den Vorjahren will die Ausstellung im Helmhaus Zeugnis
ablegen vom Niveau des Schaffens der Zürcher Künstler. Die [ury
war bestrebt, zur Ausstellung nur künstlerisch wertvolle Arbeiten zu-
zulassen; da jede Jury den Stempel der persönlic hen Beurtet-
lung trägt und erst die Nachwelt erkennen kann, ob &in Werk von
Bestand ist. wird auch dieses Jahr die Tätigkeit der Jury nicht un-
angefochten bleiben. Wenn daher auch diesmal der eine oder andere
Künstler nicht zugelassen wurde, so mag es als ungerecht em pfunden
werden; vielleicht ist es aber auch dem U mstand zuzuschreiben, dass
der Kunsischaffende nicht sein bestes Werk eingereicht hat, Die
stadtzürcherische Aktion zur Förderung der Kunst nimmt für sich
nicht in Anspruch, über die Künstler ein Werturteil zu fällen; sie
will vielmehr im Rahmen ihrer Möglichkeiten der Kunst dienen,
Die Besucher der Ausstellung werden sich ihr Urteil selbst bilden.
Der Stadtrat von Zürich freut sich, mit den ihm zur Verfügung
stehenden Mitteln wieder unter einer guten Auswahl von Werken
seine Ankäufe tätigen zu können und er hofft, dass die Vertreter des
Bundes und des Kantons, sowie die privaten Kunstfreunde auch
ihrerseits dieser Ausstellung zu ihrem vollen moralischen und mate-
viellen Erfolg verhelfen werden.
Dr. A. Lüchinger, Stadtpräsident.