76 Drucken von Kuniyoshi, Hiroshige und Kunisada Toyo-
kuni III, sowie 45 Triptychen von ı8 weiteren Holz-
schnittkünstlern; darunter einer größeren Zahl von Szenen
zu dem Drama Chusingura, der Geschichte der Rache der
47 Ronin, und des Romans von dem schönen Prinzen
Genji und seinen Damen, geschrieben von der Hofdame
Murasaki Shikibu nach einer Vorlage aus dem 10. Jahr-
hundert nach Christus. Das mit 16 Abbildungen ausgestat-
tete Verzeichnis dieser Ausstellung erleichterte den Zugang
zu Form und Inhalt der stattlichen Kompositionen durch
die eingehende Kommentierung des Japaners Kumasaku
Tomita und’ einen Text über die kulturellen Verhältnisse
und die Bedeutung des farbigen Holzschnittes im früheren
und im modernen Japan. Einer einzigen Figur, dem lie-
benswürdig-anmutigen und einfallreichen Hiroshige, gilt
die Ausstellung vom Sommer 1943. Es ist wieder der
Freund in Baden, W. Boller, der einen weiteren Teil seiner
Sammlung nach Zürich bringt. Zu dem Katalog mit den 550
Titeln und den zo Abbildungen gibt nun er die biogra-
phische Einführung über den Künstler.
Hiroshige ist mit dem Geburtsjahr 1797 ein Altersgenosse
von Corot. Hokusai, mit dessen Werk der Freund in
Baden seine Zürich geschenkten Ausstellungen zur Dreizahl
und vielleicht zum Gipfelpunkt führt, ist eine Generation
älter, Als Gestalt ungleich voller und als Geist viel reicher,
würde er mit der Vielfalt seiner Erscheinungen vielleicht
verwirrend überladen und undurchsichtig vor uns stehen,
wenn wir nicht durch die früheren Ausstellungen vorbe-
reitet, über japanische Kunst und japanische Holzschneider
schon etwas unterrichtet wären. Wir finden in seinen Blät-
tern manche Themen knapper gefaßt, die wir aus Hiro-
shige in breiterer Ausladung kennen. Schon 1928 haben
wir Blätter von ihm neben solchen älterer und jüngerer
Meister angetroffen, die heute mit seinem Gesamtwerk sich
zur Kette schließen. Dieses wird in der Ausstellung durch
Gruppen von Arbeiten seines Lehrers, seiner Mitschüler
und seiner Schüler in die Tradition gestellt, die vor ihm da-