Volltext: Tafelbilder des 15. und 16. Jahrhunderts

mäldegalerie des Kunsthistorischen Museum Wien 1928, S. 82. 
Beschreibung und Reproduktion der Zürcher Tafel im Anzeiger für schwei- 
zerische Altertumskunde 2. Hälfte 1934. 
ZURCHER NELKENMEISTER, wahrscheinlich HANS LEU d. A. Katalog 
Nr. 13, 14. 15, 16. Taf. XIl, XI, XIV, XV 
Die Gleichsetzung Zürcher Nelkenmeister/Hans Leu d. A., zuerst unter- 
nommen durch J. Zemp im Jahresbericht 1926 der Eidgenössischen Kom- 
mission der Gottfried Keller- Stiftung, Zürich 1927, S. 14/15. Über die 
Erwerbung der vier Tafeln in den Jahren 1926/1929 berichtet ausführlich 
Wartmann «Der Zürcher Nelkenmeister» 1929, S. 39/42; die Abbildungen 
|—IV geben dort die vier Tafeln in ihrem damaligen Zustand mit stellen- 
weise ziemlich ausgedehnten Übermalungen, dazu Ausschnitte aus den 
Zürcher Stadtbildern und die weiteren Tafeln des Zürcher Nelkenmeisters 
im Schweizerischen Landesmuseum. Die dort S. 35 eingeleitete Abgren- 
zung verschiedener Gruppen innerhalb der bisher als Zürcher Nelken- 
meister bezeichneten Tafeln ist seither von H. Rott, Quellen und For- 
schungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte 
im 15. und 16. Jahrhundert I, Text S. 211—215, wohl fast zu weit getrie- 
ben worden. Rott hat das große Verdienst, als Erster auf die durch H. Leh- 
mann erschlossene Formenwelt der Zürcher Glasmalerwerkstätte der 
Zeiner und ihre Beziehungen zu der Gruppe der «weichen» Nelkenmeister- 
tafeln hingewiesen zu haben. Er weist nun die bisher dem älteren Hans 
Leu zugeteilten Stadtbilder der Zeiner-Werkstatt zu Beginn der 1490er 
Jahre zu; die «harten» Tafeln des Schweizerischen Landesmuseums 
und den kleinen Altar von 1503 aus dem Kloster Rüti, dazu noch die dem 
«harten» Nelkenmeister nahestehenden Karlsruher Tafeln, dem Ludwig 
Zeiner, einem jüngern Sohn des alten Peter 1440— 1510; diesem die «wei- 
chen» Tafeln des Schweizerischen Landesmuseums und das Gastmahl 
des Herodes in Berlin, sowie das zürcherische Schneeberger-Bildnis; 
den Michaelsaltar dem Lienhard Zeiner als ältestem Sohn des Peter |. 
Der seit 1485 in Zürich als Meister nachgewiesene Hans Leu wird von 
Rott aus dem engern Zürcher Bereich ausgeschaltet durch Gleichsetzung 
mit dem Zürcher Veilchenmeister, dessen erst nach 1506 auftretende 
Werke durchaus auf Konstanzer oder schwäbische Herkunft weisen. Die 
Herkunft der Karlsruher Tafeln statt wie bisher überliefert aus Meersburg 
am Bodensee, aus Baden im Aargau, dem ursprünglichen Heimatort von 
Hans Leu, und ihre allernächste Verwandtschaft mit dem Zürcher Michaels- 
altar, sowie mit Frühwerken des jungen Hans Leu machen jedoch die Identi- 
tät des älteren Hans Leu und des «harten» Zürcher Nelkenmeisters sehr 
wahrscheinlich. Siehe auch Fischer, Jahresbericht der Offentlichen 
Kunstsammlung Basel 1931/32, S. 38. Abbildung einer Karlsruher Tafel 
und der entsprechenden des jungen Hans Leu bei Wartmann, «Tafel- 
bilder des 15. und 16. Jahrhunderts» 1922, S. 23. 
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