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Französische Malerei des neunzehnten Jahr-
hunderts ist im zwanzigsten die Mutter der euro-
päischen Malerei geworden. Die Sammlung Oscar
Schmitz ruft ihre Meister auf den Plan, die auf
dem Boden einer großen Tradition künstlerisch
Höchstes geschaffen oder neue Bezirke erschlossen,
Grenzen weiter voraus gesetzt haben, sie hat für
jeden das Stichwort, damit er aus den Kulissen
tritt und seine Art bekennt. Der Sammler, vor
1900 in Frankreich ansässig, seit 1909 Mitglied
des Vorstandes der Dresdener Museen, und in
den letzten Jahren der obersten Behörde für
künstlerische Angelegenheiten im Lande Sachsen,
hat ein Menschenleben dem Umgang mit ihren
Werken gewidmet und ihnen in fremdem Land
ein kleines Privatmuseum errichtet wie wenige
große öffentliche Museen es besitzen.
Hinter den Namen der Künstler stehen die
großen Bewegungen, von denen sie getragen wer-
den, oder die sie selber erweckt und entfesselt
haben, Romantik, Realismus, Impressionismus;
hinter den vereinzelten Bildern das Gesamtwerk der
Meister, mit dem sie in den großen Museen und
in der Geschichte der Malerei prangen. Wenn ihre
geschichtliche Bedeutung unbestritten, so ist ihre