IV
Bei der Durchführung einer internationalen Ausstellung
konnte Zürich nicht mit jenen Großstädten rivalisieren wollen,
denen solche Veranstaltungen sonst Vorbehalten sind. Die
Raumverhältnisse im Kunsthaus und die finanzielle Leistungs
fähigkeit der Zürcher Kunstgesellschaft zogen ganz bestimmte
Grenzen. Die Beschränkung in der Zahl der Künstler und
Werke mußte nicht von vorneherein eine Beeinträchtigung für
Wert und Gehalt der Ausstellung bedeuten. Erstrebt wurde die
Vereinigung von großem und kleinern Gruppen ausgewählter
Werke von Persönlichkeiten, die als Begründer und Träger
der Kunst unserer Tage gelten durften. Die Auswahl erfolgte
so, wie sie den Wünschen und Bedürfnissen der Zürche
rischen und Schweizerischen Kunstfreunde am ehesten ent
sprechen mußte. Diese gehen nach künstlerischer Vertiefung
und Erkenntnis.
Die Ausstellung war ein Wagnis, das nie gelingen konnte
ohne das weitherzigste Vertrauen der Künstler und Besitzer von
Werken in den Ernst und die Aufrichtigkeit der zu Grunde
liegenden Absichten. Die Verwirklichung des Planes gelang,
soweit wie die Ausstellung es heute zeigt, durch das vielseitige
Entgegenkommen der Künstler und zahlreicher Verkaufs
galerien, die über wertvolle Werke verfügen. Das Verdienst
am Erfolg der Ausstellung steht in erster Linie bei den Künstlern
und ihren kaufmännischen Vertretern, die zur Mitarbeit sich
haben bereit finden lassen. In Deutschland übernahm die Ver
mittlung zwischen ihnen und dem Kunsthaus mit größtem
Eifer und Erfolg Herr F. A. Lutz in Berlin. Ohne seine auf
opfernde Mithülfe hätte das Zustandekommen der Ausstellung
überhaupt in Frage gestanden. Die Gruppen Slevogt, Lieber
mann und Großmann sind namentlich durch das Eintreten der