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Albert Anker würbe am 1. April 1831 in Ins geboren.
Sein Vater war Tierarzt, die Mutter die Tochter eines Arztes.
Von 1836 bis 1852 wohnten die Litern in Deuenburg. Anker
verlebte bort seine eigentliche ^jugenbzeit unb genotz neben bem
Unterricht ber stäbtiscben Schulen wohl auch schon manche künst
lerische Anregung. Deuenburg, bie Stabt £b. Girarbets, Albert
unb (Dajcimilien be (Deurons, Leopolb Roberts, besaß seit 1816
eine öffentliche Kunstsammlung, seit 1844 eine Societe bes Amis
bes Arts. 1849 trat Anker zu Bern ins Gymnasium. Auf ben
Wunsch seines Vaters bestimmte er sieb zum Theologen. Seine
Deigung ging nach anberer Richtung. Lin starkes natürliches
Zeichentalent hatte sich schon früh geäußert. Lr pflegte unb be
tätigte es eifrig wäbrenb seiner Gymnasial- unb Stubentenzeit.
ftur3 vor bem äußern Abschluß ber theologischen Stubien willigte
ber Vater ein, baß er sich zum Maler ausbilbe.
Als Heuenburger Rinb wanbte sich ber junge Künstler nach
Paris. Von bem bamals sehr hochgeschätzten Gleyre würbe er als
Schüler angenommen. Daneben folgte er bem Unterricht ber
Lcole bes Beau?c=Arts. In arbeitsreichen, äußerlich wenig be
wegten Stubienjabren holte er nach, was er in ber Universitäts
zeit an beruflicher Schulung versäumt hatte. Im Sommer ver
legte er jeweilen sein Atelier in bas Elternhaus zu Ins (1852
war bie Familie bortbin zurückgekehrt). Aus ber börflicben
Beimat nahm er auch bie Mehrzahl seiner Stoffe, für male
rische Durchführung unb Komposition waren ihm in ben ersten
Zeiten französische Meister wie sein Lehrer Gleyre, Delarocbe,
Schnetz, vorbilblicb. Später ging er zu freierer malerischer
Gestaltung über. Schon bevor er, seit 1859, bie großen pariser
Ausstellungen beschickte, blieb seiner Kunst Anerkennung jeber
Art nicht versagt. 1866 erhielt er im pariser „Salon“ bie golbene
(Debaille. Die großartige Entfaltung ber französischen Malerei
seit ber Mitte bes }abrbunberts verfolgte er mit lebhafter An
teilnahme, ohne sich hoch von seinem einmal gewählten „Genre"
unb ben Grunblagen seiner malerischen Lechnik loszusagen.