Volltext: Berichtersattung über das Jahr 1890 (1890)

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stellungen, die sich im ganzen eines zahlreichen Besuches erfreuten, 
wenn auch die Witterung sich recht unbillig gegen uns benahm. 
Vom 7.—27. April fand im Künstlergut eine Ausstellung 
von Bildern aus Privatbesitz statt, zu deren Gelingen besonders 
Herr Fierz-Landis beitrug, indem er uns in liberalster Weise 
die neuesten Erwerbungen seiner Privatgallerie zur Verfügung 
stellte. Die Besucherzahl belief sich auf 1371, die Netto-Kin- 
nahme auf Fr. 234. 75. — Im Juli folgte sodann die Ausstellung 
von Bildern und Studien aus dem Nachlass des Genfer Landschafts- 
malers Lowis August Veillon, die wir versuchsweise in der Halle 
des Helmhauses abhielten. Die Beleuchtung erwies sich dort an 
hellen Tagen als genügend, an düstern hingegen nicht besonders 
günstig, und auch die Meinung, es lasse sich an so vorzüglicher 
Lage durch ganz billigen Eintrittspreis ein „Massenbesuch“ er- 
zielen, wurde durch die Thatsachen nicht völlig bestätigt. Die 
Zahl der Besucher blieb auf 2469 beschränkt und der Erlös der 
Ausstellung bezifferte sich auf Fr. 165. 45. Allerdings ist aber 
durch jene Ausstellung der Wunsch nach einem ebenso gut 
gelegenen und zweckentsprechend eingerichteten Ausstellungslokale 
wieder sehr lebhaft geworden, und wir möchten denselben mass- 
gebenden Orts besonders für die Ausbaupläne des Stadthauscarres 
zur Berücksichtigung empfehlen. Nach Beseitigung des Kauf- 
hauses liesse sich dort ein vorzügliches Licht gewinnen, und ein 
nur einstöckiges Eckgebäude würde auch den Uebergang des 
hohen Verwaltungsgebäudes gegen den Fraumünster hin in richtiger 
Weise vermitteln. Dass nicht nur die Künstlergesellschaft für 
ein solches Lokal sehr dankbar wäre, sondern dass dasselbe auch 
mannigfachen anderweitigen Zwecken (als Vortragssaal und dgl.) 
in höchst erwünschter Weise dienen könnte, liegt gewiss auf der 
Hand und wir erlauben uns daher, diesen Gedanken hier als 
Saatkorn niederzulegen, damit er vielleicht zur rechten Zeit gute 
Frucht bringen möge. Auf das prächtig gelegene alte Kaufhaus 
sehnsüchtige Blicke zu werfen, wird wohl nichts mehr nützen, 
seit dessen Schleifung in den Postgebäude-Vertrag mit der 
Eidgenossenschaft aufgenommen worden ist. 
Vom 2.—16. November fand endlich eine so ziemlich ä 
Vimpromptu entstandene Ausstellung von Bildern aus‘ Privat- 
besitz und aus den Ateliers einiger hiesiger Künstler im Künstler-
	        
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