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und größeren Bildhauer gehaßt, und auch das Ausland
kann ihm gegenwärtig nicht seinesgleichen entgegensetzen.«
Zum ersten Teil dieser Behauptung wäre zu sagen, daß
Österreich außer Hanak immerhin einen Raphael Donner,
einen Anton Zauner und in unseren Tagen einen Metzner
und Lederer hervorgebracht hat, zum zweiten, daß das
Ausland z. B. Archipenko, Maillol und Scharffvorzuweisen
in der Lage ist. Womit das Übertriebene der angeführten
Behauptung beleuchtet werden soll. Ansonsten werde
gern eingeräumt, daß Hanak ein Künstler von entschiedener
Kraft und Bedeutung ist. Eisler stellt ihn mit Recht als
Gegenpol des Malers Klimts hin. Klimt sei ganz Fläche,
Hanak ganz Raum. Der eine kunstgewerblich irritiert,
der andere ein Feind jedweder Vermischung, durchaus ein»
fach. Der eine Geschmack, der andere Charakter. Nicht
ganz zutreffend scheint es mir zu sein, wenn Eisler sagt:
»Klimt sei den mannigfachsten Einflüssen unterworfen«,
Hanak sei »nur er selbst«. Das heißt die Anregungen
übersehen, die Hanak einerseits von Rodin, andererseits
von Metzner-Lederer empfunden hat. Diese beiden Stil»
richtungen zu einer durchaus persönlichen Synthese ver
arbeitet zu haben, scheint mir Hanaks Stellung in der
modernen Plastik zu bestimmen. Leopold Zahn.
Zadkine. Von Maurice Raynal. Mit 32 Phototy-
pien. Valori Plastici. Roma 1921.
Zadkine ist ein junger russischer Bildhauer, der in Paris
lebt. Seine Gestalten — Frauenakte und Köpfe — der
Mehrzahl nach in Holz oder Stein gearbeitet — erinnern
an Funde, die Ausgrabungen in archaischer Schicht zutage
gefördert haben. Mit Recht weist Raynal auf analoge
griechisch-archaische Holzskulpturen hin. Aber er wendet
sich gegen die Kritik, die den Stil Zadkines als eine An
leihe bei den Primitiven hinstellt. Die Übereinstimmung
zwischen diesen und Zadkine ist vorhanden, aber sie er
klärt sich »par les plus authentiques liens du sang«, welche
diesen Russen mit den ältesten Künstlern der ganzen Erde
verbinden. »Avec les Primitifs, Zadkine possede une äme
ardente et tetue qui sait tres bien que notre pauvre raison
est impuissante ä mettre debout une verite capaple de
resister longtemps ä l'examen quelle ne larde jamais ä
en faire.« Leopold Zahn.
ZEITSCHRIFTEN
DEUTSCHLAND
Kunstwanderer, Berlin, 3. Jahrg.
1. Sept.-Heft: Erinnerungen an Ferd. Hodler <Hans
Schadow). — Merkwürdig das Geständnis Hodlers,
daß er beim Malen nur französisch denke!
2. Sept.-Heft: Die Hodlerausstellung in Bern (Jo
hannes Widmer-Genf).
Cicerone (Klinkhardt u. Biermann, Leipzig). XIII. Jhrg.
Heft 11/12: Magnus Zeller <P. Fechter).
Heft 13/14: Henri Rousseau (Helmud Kolle) — Mu
seen, Sammlungen und Denkmalpflege
in Sowjetrußland (P. Ettinger).
Heft 15/16: E. A. Weber (K. Pfister) — Dadaismus
<K. v. Wedderkop). Pariser Kunstschau
(A. Basler).
Heft 17: Kunstwende (G. Biermann) — Joseph
Achmann (Britting). — Neue Wege im
Kunstgewerbe (O. M. Graf).
Heft 18i Amerikanische Künstlerprofile (E.Wash-
burn Freund).
FRANKREICH
La vie des Lettres, Paris. 7. Jahrg.
Heft 5: Louis Marcoussis (Waldemar George).
La Revue de l'Epoque. 3. Jahrg.
Nr. 14: Les tendances de la poesie moderne ameri
caine (J. Lassere).
Nr. 16: Faut-il füsilier les Dadaistes (Eine Rund
frage). Henry Valensi (G. Laure).
SPANIEN
Cosmopolis. Eine Monatsrevue. Direktor Gomez
Carrillo, Madrid Nr. 31—33.
Aus Nr. 31: Über amerikanische Literatur. — Über
portugisische Literatur. — Über die
großen spanischen Schriftsteller des
XIX. Jahrhunderts.
Aus Nr. 32: Spanische Dichter.
Aus Nr. 33: Das Schlachtendenkmal von Bailen.
Ultra, Madrid.
POLEN
Formisci (Krakau). Nr. 4—6.
Organ der jungen Künstler und Dichter Polens.
L' esprit nouveau, Paris. 1. Jahrg.
Heft 10: Laurens (Maurice Raynal). — L'art en
Lettonie (R. Sutta).
Promenoir, Lyon.
Heft 4: EsthetiqueetPurisme(OzenfantetJeanneret).
TSCHECHO - SLOWAKEI
Cerven, Prag.
UNGARN
Ma.