Die Flucht zum Grunde.
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aufmerksam machte und über das Bloy in einer großartigen Weise
geschrieben hat, einen Zusammenschluß aller meiner verschieden
artigen Sehnsüchte und Bestrebungen. Welch ein Umweg war
nötig, um dahin zu gelangen!
Merkwürdig: alle die Geister, die dieses Buch vorstellt,
blieben als Dichter nahezu unbekannt. Ihre Verse gingen von
Mund zu Mund durch die Jahrhunderte, entstanden aus der Tradi
tion und vergingen zum Teil mit ihr. Ihre Namen aber wurden
selbst in der Kirche kaum genannt.
Alle diese Dichter sind Asketen, Mönche und Priester. Sie
sind Verächter des Fleisches und allen Ballastes. Das Diesseits
hat keinen Zauber für sie. Nur als Maria und Magdalena ist
ihnen die Frau bekannt.
Der Vers ist ihnen letzter Ausdruck des Wesens der Dinge,
und damit Hymnus urfd Anbetung. Ihre Poesie ist eine solche
der göttlichen Namen, der geheimnisvollen Siegel, der geistigen
Extrakte.
Doch will ich ein wenig resümieren und mich den Raum dafür
nicht verdrießen lassen.
Claudius Mamertus.
Er ist Redner, Philosoph, Dichter, Kommentator, Musiker,
Sänger und Vorsänger; der bemerkenswerteste Geist des 5. Jahr
hunderts. In seinem Traktat „De statu animae“ vertritt er er
staunlich idealistische und reichlich subversive Theorien. Dann
dichtet er das „Pange lingua gloriosi“.
Rabanus Maurus.
Als Bischof von Mainz speiste er niemals, ohne zugleich
Hunderte von Armen an seiner Tafel zu bewirten. Als Dichter
schrieb er das „Veni, creator spiritus“, eines der unzerstörbaren
Dokumente der Karolingerzeit.