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Die Kulisse.
ehrgeizig. Er sucht sich mit Fürchterlichkeit zu umgeben. Am
liebsten möchte er Iwan der Schreckliche sein. Die Leidenschaften
der Menschen sind gar nicht so groß, wie es mitunter scheint.
Der Teufel ist ihnen gar nicht so angeboren, wie es ebenfalls
scheint. In den meisten Fällen dient er nur zur Vergrößerung
und um Schreck einzujagen. Man kann auch mit der Diabolik
renommieren. Die Satanisten aller Zeiten sind mehr eitel als wirk
lich boshaft gewesen.
X. Ich neige dazu, meine privaten Erlebnisse mit denen der Nation
zu vergleichen. Eine gewisse Parallelität darin wahrzunehmen,
rechne ich fast zu meinem Gewissen. Es mag eine Marotte sein,
aber ich könnte nicht leben ohne die Überzeugung, daß sich in
meinem persönlichen Schicksal eine Abbreviatur des Volksganzen
darstellt. Wenn ich mir eingestehen müßte, daß ich mich unter
Straßenräubern befinde, so würde doch keine Macht der Welt
mich überzeugen können, daß es nicht meine Landsleute seien,
in deren Mitte ich lebe. So sehr trage ich das Signum meiner
Heimat, daß ich mich überall von ihr umgeben fühle.
*
Frage ich mich in der stillsten Stunde, wozu all das dienen
mag, dann antworte ich mir wohl:
Damit ich für immer meine Vorurteile ablege.
Damit ich die'Parodie dessen erlebe, was ich einmal ernstnahm:
die Kulisse.
Damit ich mich von der Zeit ablöse und mich im Glauben
an das Unwahrscheinliche stärke.
*
Die Naivität dieser Leute, die an unheilbaren Krankheiten
siechen und sich auf Rationalismus behandeln lassen. Kein Zwei
fel, es ist eine große Zeit; für einen Seelenarzt.