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Die Gemäldegallerie ist nicht mehr imstande, den
nötigen Raum für nur mittelgrosse Gemälde aufzubringen
und es hat in der letzten Zeit alles künstlerischen Scharf-
sinns bedurft, um den Eindruck zu vermeiden, als sei die-
selbe lediglich zu einem Gemäldedepöt herabgesunken.
Ganz ähnlich steht es mit den Sammlungen von Kupfer-
stichen, Handzeichnungen und mit der Bibliothek. Die den-
selben zur Verfügung stehenden Räume sind dermassen
ausgenützt, dass die Übersichtlichkeit geradezu darunter
leidet:
Die zu den Verpflichtungen der Künstler-Gesellschaft
gehörenden Turnus-Ausstellungen, die nun auch zu den
unsrigen gehören, konnten schon seit Jahren nur in dem
ungünstigen und unbehaglichen Börsensaale untergebracht
werden, eine Abhülfe ist also auch hier sehr zu wünschen.
Was nun die Gesellschaftsräume anbelangt, so sind sie
bei jedem grössern Anlasse mit ı00 Teilnehmern schon
überfüllt, also für ein Gesellschaftsleben, wie es sich in der
Zürcher Kunstgesellschaft entwickeln dürfte, durchaus un-
zureichend geworden. Für den Besuch des Künstlerguts
ist die unbequeme Lage überhaupt ein nur von Wenigen
nicht empfundener Übelstand.
Die Notwendigkeit einer Vergrösserung für das Künstler-
gut wie für das Künstlerhaus ist also zu einer unabweis-
lichen geworden, und es bleibt für die nun vereinte Zürcher
Kunst-Gesellschaft kein anderer Ausweg übrig als die Er-
richtung eines Neubaues, der aber auch in das volle, pul-
sierende Leben der Stadt hineingestellt werden muss.
So kann diese Neuschöpfung einem glücklichen Ge-
deihen entgegengehen und bestimmt sein, in ihrer Art ein
Heim des Volkes zu werden. Ohne die Erwartungen zu
hoch zu spannen, ist es doch sicher, dass nicht die Wissen-
schaft allein Impulse giebt, auch die Kunst bringt neue
Ideen und vermag wohl in einem Zentrum von Handel und
Industrie frische Triebe zu geben, die zu Blüten und
Früchten heranreifen können.