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Jahresbericht 1931 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Vereinsleben
Die ordentliche Generalversammlung genehmigte am 29. Mai Jahres-
bericht und Rechnung für 1930. Als Rechnungsrevisoren für das Jahr 1931 wurden die
Herren Dr. E. Briner und P. Tschanz gewählt.
Aus dem Vorstand und der Sammlungskommission schied im Mai in-
folge seiner Berufung in ein eidgenössisches Amt in Bern Herr Dr. C. Brüschweiler,
der als Abgeordneter des Stadtrates seit 1914 dem Vorstand angehört und von 1914 bis
1919 in der Bibliothekkommission, von 1918 bis 1924 in der Finanzkommission, 1920 bis
1931 in der Sammlungskommission mitgearbeitet hatte. Grosse Verdienste erwarb er sich
auch als Leiter der Unterhaltungskommission 1924 bis 1927 mit der glanzvollen und
finanziell erfolgreichen Durchführung der Kunsthausmaskenbälle. Die Behörde bestimmte
als ihren neuen Vertreter im Vorstand Herrn Stadtrat G. Kruck.
Die Mitgliederzahl ging von 1866 Einzelmitgliedern und 17 Kollektiv-
mitgliedern auf Ende des Jahres auf 1837 Einzelmitglieder und 17 Kollektivmitglieder
zurück. Die 61 Neueintritte (gegen 43 im Vorjahr) vermochten die 66 Austritte (1930:
137) und 24 Todesfälle (1930: 41) noch nicht wieder auszugleichen. Wenn in der Rech-
nung das Ergebnis der Mitgliederbeiträge etwas höher ist als im Vorjahr, so rührt dies
daher, dass ausser neuen freiwilligen Beiträgen auch einige für 1930 fällige Zahlungen
erst im Berichtsjahr mit denen für 1931 eingingen.
Der Kunsthausmaskenball fand am 14. Februar im Hotel Baur au Lac statt.
In Anbetracht der ungünstigen Wirtschaftslage wurde auf die sonst übliche zweimalige
Abhaltung verzichtet. Am 26. März gestattete das liebenswürdige Eintreten von Herrn
Dr. Alfred Sarasin aus Basel die Veranstaltung eines Vortragsabendese für die Mit-
glieder der Zürcher Kunstgesellschaft und der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde. Der
Redner bot mit 60 Lichtbildern einen fesselnden Einblick in die südindische Kunst.
Zweimal wurden die Mitglieder zu Veranstaltungen innerhalb der Samm-
lung eingeladen und vom Herrn Präsidenten und dem Direktor mit Ansprachen zu dem
besondern Anlass begrüsst, am 10. Mai in der neu eingerichteten Hodler-Sammlung, am
13. Dezember zur Uebernahme der neu erworbenen und dem Kunsthaus als Leihgaben
überwiesenen Skulpturen; am 25. Juli wurde in grösserem Rahmen die Ausstellung
«Plastik» eröffnet. Zur Orientierung der Mitglieder und der Presse wurden sieben
«Mitteilungen» mit kurzen Anzeigen über die Ausstellungen, Ankäufe und Zu-
wendungen an Sammlung und Bibliothek und Vereinsangelegenheiten ausgegeben.
Die Zuweisung an die Schweizerische Künstlerunterstützungskasse aus den eigenen
Verkaufsprovisionen des Kunsthauses beläuft sich auf Fr. 1356.25.
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