ergab. Die eine galt dem Werk eines unserer bekanntesten
Künstler, des in Zürich seit Jahrzehnten tätigen Malers Ernst
Morgenthaler. Sie umfaßte Werke von der Frühzeit bis heute
und überraschte vor allem durch die Freiheit und Eindrück-
lichkeit einer Reihe von Werken aus den letzten Jahren.
Einer zum Teil heftigen Kritik begegnete die Ausstellung
von Jean Dubuffet, dessen sehr persönliches, nicht leicht ein-
zuordnendes Werk allerdings nicht allen schweizerischen
Instinkten, vor allem nicht dem ordentlicher Nüchternheit,
schmeichelt. Während die gegen den Künstler angeführten
Argumente zum Teil an gewisse Kritiken moderner Kunst aus
den zwanziger und dreißiger Jahren erinnerten, vermochte die
Ausstellung doch manchen Widerstrebenden zu überzeugen.
Gleichzeitig mit der Zürcher Ausstellung machte eine große
Ausstellung des Malers im Musee des Arts decoratifs in Paris
auf internationaler Ebene seinen Rang deutlich.
Das Helmhaus stand uns erfreulicherweise wieder während
einiger Monate für Ausstellungen zur Verfügung. Der bereits
bestehenden Tradition gemäß haben dort die einheimischen
Kräfte den Vortritt. So galt eine Ausstellung dem Schaffen
von Karl Hosch, eine weitere dem von Franz Rederer.
Während der Junifestspiele organisierten wir zusammen
mit der Verwaltungsabteilung des Stadtpräsidenten die Aus-
stellung «Konkrete Kunst». Diese wurde zusammengestellt
und eingerichtet von Max Bill und setzte sich zum Ziel, einen
Ueberblick zu geben über die Anfänge und die Entwicklung
der konkreten Kunst bis heute. Es handelte sich um die erste
Ausstellung mit dieser Absicht, und sie wurde denn auch ent-
sprechend beachtet.
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