Volltext: Jahresbericht 1962 (1962)

Das älteste Werk, das im Berichtsjahr Eingang in die 
Sammlung gefunden hat, ist dem Kunsthaus als Schenkung 
vermacht worden: ein aus Londoner Kunsthandel stammen- 
des, dort als «spanisch, 17. Jahrhundert» bezeichnetes und 
Alejandro de Loarte zugeschriebenes Küchenstück.* Die kunst- 
historische Einordnung des bisher unpublizierten Gemäldes 
wirft verschiedene Probleme auf; angesichts dieser Fraglich- 
keiten vermögen die folgenden kurzen Bemerkungen lediglich 
einen vorläufigen Sinn zu beanspruchen. 
In der linken Bildhälfte erscheint als Hauptmotiv der 
Komposition die von der Seite gesehene Figur eines Küchen- 
jungen, der eben im Begriffe ist, einen aufgehängten Hasen 
auszuweiden, Die Beschäftigung hindert den Küchenjungen 
nicht, seinen Kopf über die vordere Schulter fast ins reine 
Profil dem Betrachter entgegen zu wenden. Diesem Haupt- 
motiv sind eine Fülle von stillebenhaften Nebenmotiven bei- 
gesellt, die insgesamt den Vorstellungsbereich «Küche» weiter 
vergegenwärtigen. Die rechte Bildhälfte halten ein tischähn- 
licher Holzblock, auf dem tote Vögel und ein Fleischstück 
liegen, ferner, etwas nach hinten gerückt, ein hölzerner Was- 
serzuber und ein toter Hahn sowie, ganz vorn, ein toter 
kleinerer Vogel und ein Keramikkrug besetzt, auf dessen 
Rand ein Brot ruht. Von oben hängen, in Entsprechung zum 
Hasen, ein Fisch und ein Schinken mit Würsten herunter. 
Schließlich vervollständigen, zu Füßen des Küchenjungen, 
eine Katze und ein Stilleben aus Granatäpfeln und Trauben 
— dieses letztere eine malerische, koloristische Kostbarkeit 
von höchsten Reizen — das gegenständliche Inventar der 
Szene. Trotzdem das Aufzählen des Vorhandenen den Ein- 
druck scheinbarer Ueberhäufung erweckt, entfaltet sich in 
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Oel auf Leinwand. 136X169 cm. 
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