Das älteste Werk, das im Berichtsjahr Eingang in die
Sammlung gefunden hat, ist dem Kunsthaus als Schenkung
vermacht worden: ein aus Londoner Kunsthandel stammen-
des, dort als «spanisch, 17. Jahrhundert» bezeichnetes und
Alejandro de Loarte zugeschriebenes Küchenstück.* Die kunst-
historische Einordnung des bisher unpublizierten Gemäldes
wirft verschiedene Probleme auf; angesichts dieser Fraglich-
keiten vermögen die folgenden kurzen Bemerkungen lediglich
einen vorläufigen Sinn zu beanspruchen.
In der linken Bildhälfte erscheint als Hauptmotiv der
Komposition die von der Seite gesehene Figur eines Küchen-
jungen, der eben im Begriffe ist, einen aufgehängten Hasen
auszuweiden, Die Beschäftigung hindert den Küchenjungen
nicht, seinen Kopf über die vordere Schulter fast ins reine
Profil dem Betrachter entgegen zu wenden. Diesem Haupt-
motiv sind eine Fülle von stillebenhaften Nebenmotiven bei-
gesellt, die insgesamt den Vorstellungsbereich «Küche» weiter
vergegenwärtigen. Die rechte Bildhälfte halten ein tischähn-
licher Holzblock, auf dem tote Vögel und ein Fleischstück
liegen, ferner, etwas nach hinten gerückt, ein hölzerner Was-
serzuber und ein toter Hahn sowie, ganz vorn, ein toter
kleinerer Vogel und ein Keramikkrug besetzt, auf dessen
Rand ein Brot ruht. Von oben hängen, in Entsprechung zum
Hasen, ein Fisch und ein Schinken mit Würsten herunter.
Schließlich vervollständigen, zu Füßen des Küchenjungen,
eine Katze und ein Stilleben aus Granatäpfeln und Trauben
— dieses letztere eine malerische, koloristische Kostbarkeit
von höchsten Reizen — das gegenständliche Inventar der
Szene. Trotzdem das Aufzählen des Vorhandenen den Ein-
druck scheinbarer Ueberhäufung erweckt, entfaltet sich in
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Oel auf Leinwand. 136X169 cm.
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