lichkeit angestrebt wird, könnte doch die Trennung von wild sprossendem
Leben und öder Verlassenheit nicht eindringlicher herausgearbeitet wer-
den. In einsamer Monumentalität baut sich über mehreren terrassen-
artigen Abstufungen die Stadt auf — in weiter Fernsicht wird die die leb-
losen Gesteinsmassen strukturierende Binnenzeichnung zum zierlichen
S$pitzenmuster.
Die Bildreihe zum Thema «Die ganze Stadt» nimmt im Schaffen des
Künstlers eine wichtige Stellung ein, läßt sich doch anhand der verschie-
denen Fassungen der Übergang des Stiles nachvollziehen, der von den
um 1927 entstandenen Waldbildern!! zu Werken wie «L’Europe apres
la pluie, II» überleitet. Als Vorstufe zur «ganzen Stadt» und als Verbin-
dungsglied zum «Grätenwald» mag ein Bild gelten wie «Avignon»
(192912). Mehr als die Hälfte der Bildoberfläche wird von einer dunklen
Zone eingenommen, deren Binnenzeichnung der anorganischen Struktur
des Grätenwaldes angeglichen ist. Nur einzelne turmartige Gebäude ver-
mögen über diesen Wald in einen Himmel hinauszuwachsen, in dem ein
kleines, gemustertes Gestirn hängt. Wie beim Bild des Kunsthauses ist
es auch hier schwierig, festzustellen, ob es sich bei diesem Himmelskörper
um Sonne oder Mond handelt; das gleiche gilt auch für das Himmelsrad
des Gemäldes « Der große Wald» des Basler Kunstmuseums!?, Aufschluß-
reicher noch als die Himmelserscheinung erweist sich die Entwicklung der
Vegetation im Vordergrund. Bereits die 19353 gemalten Fassungen der
versteinerten Stadt unterscheiden sich hierin deutlich von der geometri-
sierenden Gestaltung des Grätenmusters, indem zarte, durchaus pflanzen-
ähnliche Formen in den dunklen Hügelgrund eingeritzt werden. Im An-
schluß an diese Stadtbilder malte Max Ernst die sogenannten Flugzeug-
fallenbilder!*t, deren Hauptmotiv große liegende Phantasiepflanzen über
kahlen Feldern bilden, die von mauerartigen Abgrenzungen unterteilt
werden. Den frühlingshaft blühenden Pflanzenerscheinungen haftet hier
erstmals ein versteckt unheimlicher Charakter an, der in den um 1936