das, was in anderen Teilen der Welt geschieht, über Gegenwärtiges so gut
wie über Vergangenes. Es sollen auch Dinge gezeigt werden, die schwer zu-
gänglich, weniger bekannt oder noch Angriffen ausgesetzt sind. Auf wert-
volle künstlerische Erscheinungen hinzuweisen, die nicht unbedingt dem
Geschmack des Tages entsprechen, bedeutet aber, daß man nicht nur den
in Besucherzahlen und Einnahmen erfaßbaren Erfolg suchen, sondern
das vertreten soll, was wertvoll ist.
Zu den Ausstellungen im erwähnten Sinne gehörten 1969 zum Beispiel]
« Der Raum in der amerikanischen Kunst 1948-68» und diejenige von
Eduardo Chillida. Bei der ersten handelt es sich um die Darstellung neuer
Tendenzen in der amerikanischen Kunst, die einen sehr starken Einfluß
auf die europäischen Künstler ausgeübt hat. Der spanische Plastiker
Eduardo Chillida gehört zu den stärksten Begabungen in der neueren
Plastik. Sein Materialgefühl und seine intensive Beziehung zum Hand-
werklichen stehen im Dienste einer elementaren Kraft der Aussage, die
das Modische weit hinter sich läßt. Da es sich bei seinen Werken notwen-
digerweise fast nur um Einzelstücke handelt, die über die Kontinente ver-
streut sind, war eine Ausstellung seines Schaffens mit großen Kosten ver-
bunden, obgleich wir die Ausstellung mit dem Stedelijk Museum in Am-
sterdam zusammen durchführten. Die Chillida-Ausstellung hatte eine
starke und nachhaltige Wirkung, ein Erfolg allerdings, der sich nicht in
sensationellen Besucherzahlen ausdrückte. Sie ist so ein Musterbeispiel
jener Art von Ausstellungen, von denen in der Einleitung dieses Jahres-
berichtes und am Anfang dieses Abschnittes die Rede war. Ähnliches gilt
für die Ausstellung Johann Heinrich Füssli, die wir für die Juni-Fest-
wochen vorbereiteten. Es galt, den bedeutendsten Maler Zürichs einer
Generation von Betrachtern vorzustellen, die eine Gesamtschau seines
Schaffens noch nicht gesehen hatten; hat doch die letzte umfassende Füssli-
Ausstellung 1941 stattgefunden. Es gelang, eine umfassende Ausstellung
zusammenzubringen mit zum Teil noch nicht oder selten gesehenen