«Konstruktion Nr. 7» Merkmale deutlich werden, die das gesamte spätere
Schaffen des Künstlers bestimmen: äußerste Sparsamkeit der eingesetzten
Mittel. formale Askese, Präzision.
Nur ein Jahr (1925) nach dieser Pionierleistung ist die « Composition aux
disque et cylindre» des Waadtländers Gustave Buchet (1888-1963) ent-
standen, der übrigens mit Itten und Albers das Geburtsjahr teilt. Buchet
hatte im 2. Jahrzehnt unseres Jahrhunderts Kontakt zur Pariser Gruppe
der Section d’or aufgenommen und gehörte zusammen mit Alice Bailly,
Oskar Lüthy und Otto Morach zu den bedeutendsten Kubisten unseres
Landes. Seine künstlerische Entwicklung in den zwanziger Jahren führte
ihn zu Vereinfachung und Geometrisierung des formalen Gehaltes, wie
dies mit aller Deutlichkeit unsere Neuerwerbung zeigt. Buchets Werde-
gang ist in dieser Zeit dem gleichzeitigen Schaffen von Fernand Leger
vergleichbar, an dessen «Element mecanique »-Bilder die « Composition
aux disque et cylindre» erinnert.
Aus dem Jahre 1928 datiert das sandstrahlgeblasene Glasbild «City» von
Josef Albers (geboren 1888), das seit 1960 Bestandteil unserer Sammlung
ist. Das Kunsthaus konnte sich zwar glücklich schätzen, eines dieser
äußerst seltenen, aus Albers Bauhauszeit stammenden Werke zu besitzen,
doch war damit nur ein Teil seiner immer wieder aufgegriffenen Problem-
stellungen repräsentiert. Die neuerworbene Gravur «U 7» belegt die
mittlere Schaffensperiode, während das Hauptproblem, die «Interaction
of colour», das Albers seit den mittleren fünfziger Jahren mit seinen
«Hommage to the Square »-Bildern erforscht, im Kunsthaus noch immer
nicht zur Anschauung kommt. «U 7» gehört in die Serie der «Struktu-
ralen Konstellationen», mit denen sich Albers hauptsächlich während
seiner Tätigkeit als Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm
beschäftigt hat (das U des Titels ist die Abkürzung für Ulm). Das Haupt-
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