Sigrist als «‚Behausung» bezeichnetes Objekt aus
Zorten-Stahl, von Holzstangen mit Metallspitzen um-
geben, schuf die räumliche Situation «Durchgang,
die der architektonischen Funktion des Foyers inner-
1alb des gesamten Gebäudekomplexes entsprach
und zu individuellen inhaltlichen Interpretationen durch
den Betrachter herausforderte.
Ausstellung in der Photo-Galerie
Mit Rudolf Lichtsteiner, Lehrer der Fachklasse für
Ahotographie an der Kunstgewerbeschule Zürich, kam
ein Sinn-Bild-Macher zur Darstellung, der mit der
Kamera versuchte, die Aura der Dinge einzufangen.
Edward Steichen galt die zweite Ausstellung. Sein Ein-
Huss auf die Entwicklung der Photographie ist gleicher-
massen bedeutend dank seiner eigenen kreativen
Tätigkeit als Photograph wie auch dank seines Ein-
flusses als Leiter der photographischen Abteilung des
Museums of Modern Art, New York, und als Organi-
sator der ersten wirklich internationalen Photoausstel-
lung The Familv of Man» (1955).
10 öffentliche Photosammlungen in europäischen
Museen wurden erstmals in Zürich vorgestellt, bevor
diese Ausstellung an den meisten beteiligten Orten
Station machte.
Die Ausstellung «Farbwerke —- eine neue Generation
von Farbphotographen; stellte 44 jüngere Photographen
aus USA und Europa mit Arbeiten vor, die beinahe
ausnahmslos nach 1977 entstanden sind und ver-
suchen, die farbige Realität ohne künstlerische Farb-
und Lichtmanipulation dokumentarisch festzuhalten
Als Beitrag zur China-Ausstellung zeigte die Photo-
Galerie dokumentarische Aufnahmen aus dem China
der letzten Jahre der Manchu-Dynastie von Giovanella
Caetani Grenier sowie Photographien aus dem
heutigen China von Inge Morath Miller.
Zum Jahresabschluss kam noch einmal die zeitgenös
sische Schweizer Photographie an die Reihe: die
Neuenburgerin Monique Jacot zeigte «paysages inte
rieurs>, Erinnerungen an Dinge und Stimmungen.
Sammlungsinterne Ausstellung
Die sammlungsinterne Ausstellung 1980 war dem
Werk von Italo Valenti gewidmet. Mit der Präsentation
von rund 100 Bildern und Collagen gab sie einen
Überblick über Valentis künstlerische Entwicklung von
1939 bis 1979. Die Einbeziehung der frühen Bilder liess
arkennen, dass sich die in den vierziger Jahren ver-
wendeten Themen durch Valentis gesamtes Werk ver
folgen lassen und dass seine Collagen unmittelbar
an die in den Bildern entwickelte Formensprache an-
knüpfen. Valenti widmete seine Ausstellung dem kurz
zuvor verstorbenen langjährigen Freund Manuel
Gasser.
Ausstellung im Helmhaus
Das Helmhaus stand der Kunstgesellschaft im Berichts
jahr nur einmal zur Verfügung. Gezeigt wurde eine
Jmfassend angelegte Retrospektive von Leo Leuppi,
dem, als Begründer der Allianz, unserer Ansicht nach
10och immer zu Unrecht nicht der ihm zukommende
Rang in der schweizerischen Kunstgeschichte zu-
arkannt wird. Die Ausstellung vereinigte zahlreiche
Yauptwerke, aber auch wenig bekannte Arbeiten aus
orivatem Besitz; durch den Einbezug von noch nie
gezeigten Arbeiten aus dem Nachlass, auch von
Werken auf Papier, wurde das vielseitige Schaffen
_euppis nachvollziehbar, das zwischen geometrisch:
<onstruktiven und frei organischen Gestaltungen
oszilliert. Der Ausstellung war ein ausgesprochener
Verkaufserfola beschieden.
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