folgenden Veranstaltungen - die von Mario Botta organi-
sierte Darstellung des bildnerischen Schaffens von Fried-
rich Dürrenmatt sowie die Ausstellung Dada Global, die
sich weitestgehend auf unsere Sammlungsbestände
abstützen konnte - haben die budgetierten Erwartungen
übertroffen. Unser Hauptsponsor, die Schweizerische
Kreditanstalt, hat sowohl die Beuys-Retrospektive als
auch die kurz vor Jahresende eröffnete Ausstellung, die
erstmals die Portraits von Edgar Degas in monographi-
scher Zusammenstellung erfasst hat, mit namhaften Bei-
trägen unterstützt. Dafür und für die vermutlich nicht
minder wertvolle publizistische Förderung danken wir
herzlich und möchten gleichzeitig unserer Freude darüber
Ausdruck verleihen, dass der Zusammenarbeitsvertrag mit
der SKA für weitere zwei Jahre verlängert werden konnte.
Die Gesamtbesucherzahl ist gegenüber dem Vorjahr leicht
angestiegen; nicht zuletzt dank dieser günstigen Entwick-
lung kann die Betriebsrechnung mit einem kleinen
Gewinn in der Höhe von knapp Fr. 20 000.- abgeschlos-
sen werden.
Mit besonderer Genugtuung erfüllt mich zudem die
Tatsache, das die 1989 von mir angeregte Vortragsreihe der
Forumsveranstaltungen sich nach wie vor eines regen
Zuspruchs erfreut. Bemerkenswert ist, dass jeweils weniger
das angekündigte Thema als vielmehr der Bekanntheits-
grad des Referenten über Erfolg oder Misserfolg eines
Abends entscheidet. Dadurch, dass in den letzten Zyklen
vermehrt auch Künstler zu Wort gekommen sind, hat sich
die anfänglich eher philosophischen Fragestellungen
zuneigende Veranstaltungsreihe gewandelt.
Seit 1987, als mir das Präsidium der Kunstgesellschaft
übertragen worden ist, habe ich an dieser Stelle beinahe
jedes Jahr auf Hoffnungen und Enttäuschungen bezüg-
lich des baulichen Zustandes der Kunsthaus-Liegenschafit
hinweisen müssen. In diesem Jahr steht eher Hoffnung
an. Nachdem sich frühere Vorstellungen, die auf eine
Sanierung mit gleichzeitiger baulicher Verdichtung der
Baumasse hinzielten, in Anbetracht der prekären Lage des
öffentlichen Finanzhaushaltes sich als nicht realisierbar
erwiesen haben, konzentrieren sich nun sämtliche
Anstrengungen auf folgendes Konzept: Um den dringend
benötigten Platz für die so erfreulich wachsende Samm-
lung zu schaffen, soll die Verwaltung, die in Räumen
untergebracht ist, die ursprünglich als Sammlungssäle
konzipiert waren, ausgelagert werden. Die neuen Büro-
räumlichkeiten sollen in die oberen Stockwerke der in
unmittelbarer Nachbarschaft des Kunsthauses gelegenen
Villa Tobler (Winkelwiese 4) verlegt werden. Diese Lie-
genschaft ist im Eigentum der Stadt Zürich; einer Anfrage
des Vorstandes der Kunstgesellschaft entsprechend, hat
der Stadtrat in den ersten Tagen 1995 entschieden, diese
wohl bedeutendste Jugendstil-Villa Zürichs, über deren
weitere Zukunft bekanntlich seit längerer Zeit diskutiert
wird, dem Kunsthaus im Baurecht zur Verfügung zu stel-
len, sofern dieses in der Lage ist, die dringend notwendi-
gen Restaurationsarbeiten zu übernehmen. Vordringliche
Aufgabe ist es deshalb, in der ersten Jahreshälfte 1995 ein
Renovations- und Nutzungskonzept zu erstellen sowie
dessen Kostenrahmen zu evaluieren. Noch ist nichts ent-
schieden — es bleibt zur Zeit nach wie vor bei der Hoff-
nung, dass es gelingt, dieses sinnvolle Programm zu reali-
sieren. Vor allem aber bleibt unser fester Wille, der
Kunsthaus-Sammlung zu mehr Platz zu verhelfen und die
sinmaligen Jugendstilräume in der Villa Tobler für die
Bevölkerung zugänglich zu machen. Allen, die uns für
dieses Projekt ihre Hilfe zugesagt haben, sei herzlich
gedankt - danken möchte ich aber auch den Behörden,
den Gönnern, Freunden und Mitarbeitern des Kunsthau-
ses für die Unterstützung und tatkräftige Mitarbeit, die
unserem Institut im Berichtsjahr in reichem Masse zugute
gekommen sind.
Ich hoffe, im nächsten Jahr an dieser Stelle von kon-
kKretisierten Hoffnungen schreiben zu können.
Dr. Thomas Bechtle: