Volltext: Jahresbericht 2015 (2015)

42 AKTIVITÄTEN 
Die Sammlung des Kunsthauses blickt auf ein bewegtes 
und spannendes Jahr zurück. Ein besonderer Moment 
war die Hängung der Sammlung im 2. Stock des Mu- 
seums nach der Rückkehr von rund 70 Meisterwerk en aus 
Japan. Die Neugestaltung der Hängung erlaubte einige 
Anpassungen, von denen hier die Einrichtung eines 
Chagall-Saals im 2. Stock des Moserbaus erwähnt sei. 
Chagall ist der grosse Erzähler in der Kunst der Moderne, 
und nicht alle seine Bilder lassen sich dauerhaft optimal 
mit denen anderer Künstler in einem Raum kombinieren. 
Die jetzige Präsentation erlaubt es, den Besuchern einen 
dichten Einblick in Chagalls Malerei und deren Wandel 
durch die Jahrzehnte zu vermitteln. Der Wegzug der 
Chagall-Werke aus dem grossen Hauptsaal der Moderne 
im 2. Stock des Moserbaus erlaubte, dort Robert Delau- 
nays monumentales Gemälde «Formes circulaires» zu 
installieren. Aus Anlass der Neuinstallation des obersten 
Stockwerks wurden zudem neue Beschriftungstafeln 
montiert. Sie sind grösser und enthalten auch Angaben 
darüber, wann die einzelnen Werke ins Kunsthaus gel ang- 
ten. Auf diese Weise wird, direkt verknüpft mit den Kunst- 
werken, beim Besuch ein Stück Sammlungsgeschichte 
erfahrbar. Dieses neue Konzept wird nach und nach im 
ganzen Sammlungsbereich umgesetzt werden. 
Das Berichtsjahr brach te in den Sammlungsräumen eine 
starke Präsenz von Sonder-Accrochagen und von eigent- 
lichen Ausstellungen. Von den Accrochagen sei als Erstes 
eine Sonderpräsentation zum Thema «Marignano» er- 
wäh nt, die unter dem Titel «H odlers Marignano und ande- 
re Triumphe der Kunst» lief. Sie gesellte den grossen Stu- 
dien Hodlers zum Marignano-Zyklus im Landesmuseum 
andere, selten gezeigte «helvetische» Grossformate des 
Künst lers aus der Sammlung bei und kombinierte diese 
Werke mit Arbeiten anderer Künstler von Bartolomeo 
Montagna bis Peter Fischli / David Weiss. Ebenfalls zu se- 
SAMMLUNG hen 
waren im Rahmen einer längerfristigen Kooperation 
mit der Walter A. Bechtler-Stiftung eine Präsentation von 
Skulpturen von Rebecca Warren und eine Installation von 
Liam Gillick. Im Berichtsjahr begann zudem eine A ccro- 
chage, die ausschliesslich Sammlungswerke umfasste, 
die im Jahr 1937 ent sta nden. Sie machten den Blick der 
Künstler auf dieses Jahr erfahrbar, das im Vorfeld des 
Zweiten Weltkriegs durch die sich verdüsternde internati- 
onale Lage charakterisiert war. Zeitgleich mit der Aus- 
stellung «Ein Goldenes Zeitalter» (S. 56) rich tete schliess- 
lich der Direktor der Stiftung Sammlung E. G. Bührle, 
Dr. Lukas Gloor, unter dem Titel «Wolkenbilder» eine 
Accrochage von herausragenden holländischen Land- 
schaftsbildern des 17. Jahrhunderts ein. Dabei konnten 
erstmal s Altmeister-Werke der im Hause ansässigen Stif- 
tungen Koetser und Ruzicka mit Bildern der Stiftung 
Sammlung E. G. Bührle kombiniert werden. 
Was die Ausstellungen in den Samm lu ngsräu men angeht, 
so verringerten sie zwar die Ausstellungsfläche für die 
Sammlungswerke, brachten aber viele Besucher in diese 
Räume. Themen waren die Sammlung Koerfer (s. S. 55), 
das zeichnerische Werk von Tomi Ungerer (S. 58), die Bil- 
derwahl-Ausstellung zum Künstler-Selbstbildnis (S. 59) 
sowie die Ausstellung «Ein Goldenes Zeitalter» (S. 56), die 
flämischen und holländischen Gemälden vom späten 
16. bis frühen 18. Jahrhundert aus einer Zürcher Privat- 
sammlung gewidmet war. Nach der Eröffnung dieser 
letztgenannten Ausstellung gab es eine Überraschung, 
konnte doch mitgeteilt werden , dass der Sammler Ferdi- 
nand Knecht beschlossen hatte, die rund 50 Werke seiner 
Sammlung dem Kunsthaus als Dauerleihgabe zur Verfü- 
gung zu stellen. Dies bedeutet nicht zuletzt im Bereich 
der Landschafts- und Stilllebenmalerei eine wunderbare 
Bereicherung unserer bereits sehr qualitätvollen Samm- 
lungsbestände der niederländischen Malerei. Malerei.
	        
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