Volltext: Neue Jugend (1-5;7-11/12)

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entsprechend dem Interesse ihrer Mitglieder mit Mansmus, 
Wynekens freier Schulgemeinde, Literatur etc. beschäftigten 
und auch Wanderungen unternahmen. Von Wien aus kam 
die Anregung zur Gründung des „Grünen Ankers“, einer 
Auskunftssteile für Jugendliche. Die Notwendigkeit dieser 
Einrichtung dokumentierten zahlreich^ traurige Fälle der 
letzten Zeit. Der grüne Anker, dem Leute angehören und 
angehören sollen, die im öffentlichen Leben irgendwie her- 
vorgetreten sind, will jedem, der sich um Rat an ihn wendet, 
gleich, ob es in religiösen, moralischen, sexuellen oder 
materiellen Fragen geschieht, nach bestem Können behilf 
lich sein. 
Bisher sprach ich fast ausschließlich von der Tätigkeit 
des „Anfang“ und seiner Anhänger. Wenn ich das tat, so 
geschah es in dem Glauben, daß die Leistungen einer 
Gemeinschaft dem Außenstehenden oftmals ein besseres 
Bild von ihrem Wesen zu geben vermögen, als viele schöne 
Worte. Für den jedoch, der das Barbizonsche Wort: „Für 
die Jugend durch die Jugend“ näher erläutert haben möchte, 
Sei es kurz gesagt: Die Jugend, bisher in Schule und 
Haus ein passives Material, in das Bildung und Erzihung 
eingestanzt wurden, fühlt angesichts dessen, daß weder 
Schule noch Haus im allgemeinen ihrer Pflicht in einer 
Weise nachkommen, die für die Wahrung der Jugendlich 
keit, des kostbarsten Gutes, das die Natur dem Menschen 
verlieh, notwendig ist, das Bedürfnis, für sich selbst ein 
zutreten und den Kampf gegen steinerne Konvention, gegen 
lähmenden Zwang aufzunehmen, um in freiwilliger Kamerad 
schaft im Schutz, Pflege und Förderung der Ihren zu 
arbeiten. Der „Anfang“ ist, wie schon angedeutet, vor allem 
eine Kampfschrift der Jugend in diesem, ihrem heiligen 
Kampfe. Literarisch kann und will er sich nicht betätigen. 
In diese Lücke könnte die „Neue Jugend“ eintreten. Mag 
es auch bis jetzt noch nicht so scheinen, als ob hier der 
selbe Wind wehe, wie im „Anfang“, mögen die Beiträge 
bisher auch noch oft etwas Unjugendliches gehabt haben, 
der Wille zur Jugendlichkeit ist vorhanden und ein Wille 
ist viel, wenn nicht alles. So stehen denn diese Zeilen in 
der neuen Jugend nicht als ein Zeichen irgend einer Stellung 
nahme zum „Anfang“, sondern allein, um einer Bewegung 
gerecht zu werden, deren Ideale ein jeder bejahen muß, 
der an eine Zukunft der Jugend glaubt, an ihre Entwicklung, 
an die wahre Größe und Reinheit ihres Wiollens. 
—sch.
	        
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