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Was nun den ersten Punkt anbelangt, so würde die Künstler-
gesellschaft zwar die Errichtung eines zweckentsprechenden
Ausstellungslokals in Zürich mit Freuden begrüssen; allein sie
sah sich bis jetzt nicht veranlasst, hiefür die Initiative zu
ergreifen, da bereits der l. Stadtrath sich mit dem Projekte
eines permanenten Ausstellungsgebäudes befasst hat (siehe
Geschäftsbericht des Stadtrathes Zürich pro 1885, Seite 12)
und auch bei einem Neubau des Gewerbemuseums Ausstellungs-
säle in Aussicht genommen sind.
Der zweite Punkt ist dahin zu beantworten, dass die
wenigen Mitglieder, welche geneigt sind, ihre freie Zeit den
künstlerischen Interessen ihrer Vaterstadt zu widmen und dies
bisher mit grosser Aufopferung gethan haben, bereits der-
maassen mit Arbeit belastet sind, dass ihnen ein Mehreres
nicht zugemuthet werden kann.
Der dritte und vierte Punkt wird wohl erst nach Ein-
führung eines solchen Instituts mit Sicherheit beurtheilt werden
können.
So lange also die Möglichkeit permanenter Ausstellungen
nicht vorhanden ist, werden wir mit der Abhaltung vertiodischer
je nach Bedarf und Gelegenheit fortfahren und daneben zur
Sommerszeit am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag, wie
bis anhin, unsere Sammlungen dem Publikum unentgeltlich
»Menhalten.
Um auch zur Winterszeit, wo das Offenhalten der obern
(ungeheizten) Säle nicht möglich ist, den Freunden der Kunst
Etwas zu bieten, wurde im Dezember 1885 der Beschluss
gefasst, je Sonntags von 10!/2 bis 12 Uhr die Sammlung der
Handzeichnungen und Kupferstiche, ebenfalls zu unentgeltlicher
Besichtigung, zu öffnen. Der Besuch ist mitunter ein ziemlich
starker, so dass es sich als nothwendig erwies, in der Biblio-
‘hek mehr Raum zu beschaffen. Durch Aufhebung des bisher
bestandenen Ateliers wurde ein Zimmer neben der Bibliothek
frei und konnte dasselbe mit dieser durch Herstellung einer
Thüre direkt in Verbindung gebracht werden. Dieses Zimmer
ist nunmehr zur Besichtigung von Handzeichnungen und Stichen
zweckmässig eingerichtet.