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Stosshaft belustigt spuckte Herr Meyer. Doch seine
Skepsis war abgründig finster. Jeder Versuch, ihn auf
zuhellen, schien vergebens. Und Fräulein Laura zuckte
nervös mit den Augenlidern. Sie schien sich gar nicht
zurechtzufinden.
Engel langte die Sachen herunter aus dem Gepäck
netz. Bobby sah nach der Uhr und griff die Plakate.
Rosa bemühte sich um den Käfig der Turteltauben.
„Ist’s schon so weit?“ fragte Jenny erstaunt und
steckte ihr Schinkenbrot halb in den Mund, halb in
die Reisetasche.
„Basel!“ bestätigte Flametti.
„Ah, das ist recht!“ rief Frau Schnepfe, als das
Ensemble eintrat. „Das ist redht!“ und drehte an
ihrem Ehering, „Guten Tag! Guten Tag! Guten Tag!“
und gab jedem einzelnen die Hand.
„Salü!“ grüsste Flametti, „da sind wir!“ und blieb
mit Reisetasche und Regenschirm ostentativ inmitten
der Wirtsstube stehen, als wolle er sagen: jetzt geht
der Kontrakt an. Jetzt habt ihr zu sorgen für uns.
Frau Schnepfe bekam einen gelinden Schreck. Und
die Soubrette, als ,Stimmungsmacherin* angezeigt, nahm
sogleich einen Stuhl, ganz erschöpft von Influenza,
stützte den Kopf auf und begann, einzuschlafen.
„Wo ist der Beizer?“ fragte Flametti forsch.
„Fritz!“ rief Frau Schnepfe in irgend ein Keller
loch, „da sind sie. Komm einmal rauf, die Artisten!
sind da.“ Und Engel und Bobby stapelten das Gepäck
auf, schleppten den grossen Koffer herein.
Da kam auch Herr Schnepfe zum Vorschein, blin
zelnd und etwas verrusst von der Kellerarbeit