Volltext: Die Flucht aus der Zeit

Das Wort und das Bild. 
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Politik und Kunst sind zwei verschiedene Dinge. Man mag die 
Künstler als Privatleute aufrufen; man kann und darf sie aber 
nicht dazu anhalten, propagandistische Kunst (zu deutsche Pla 
kate) zu malen. # 
Herrlich ist an jedem frisch gewagten Unternehmen, daß es 
alle Umstehenden nötigt, Farbe zu bekennen, und dies auf die 
rascheste und frappanteste Weise. Die Galerie, die uns soviel 
Plag und Mühe bereitet, erregt den lauten und stillen Neid all 
derer, die sich zwei Wochen vorher noch für die unbestritten 
sten Größen hielten. Schade, daß wir schließen müssen. Ich 
möchte gerne, daß sie weiter bestehen bleibt. 
* 
Die heroischen Ästheten: Baudelaire, d’Aurevilly, Wilde, 
Nietzsche. Es gibt heute eine ästhetische Gnosis, und sie ver 
dankt sich nicht der Sensation, sondern einer unerhörten Zu 
sammenfassung der Ausdrucksmittel. Aber die Isolierung des 
Künstlers wird dadurch nicht aufgehoben, sie wird nur noch ver 
schärft. 
* 
Morgen Donnerstag, habe ich eine Führung durch unsere neue 16.V. 
Ausstellung von 
Graphik, Broderie und Relief. 
Diese Ausstellung ist interessant durch hundert Arbeiten von 
Arp, Janco, Klee, Slodki, van Rees und Prampolini. Die Schulden 
der Galerie betragen 313 Franken. 
* 
Wiederholung der IV. Soiree („Alte und Neue Kunst“). 19.V. 
Hardekopf liest aus den „Lesestücken“: Manon. Angela Huber 
mann liest chinesische Märchen. 
Nach der Soiree: psychoanalytische Debatten.
	        
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