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3um neuen Jahrgang
Qtinßm früheren Heft des Jeit-Lchos wurde von der damaligen
Leitung ein Jette! beigegeben» der folgende „Aufklärung" enthielt:
„Über den leitenden Gedanken des Jeit-Lchos ist im Irrtum,
wer annimmt, hier würde eine Zahne entrollt. Führer bliesen ;um
Aufbruch in einer einigen und übereinstimmenden Wegrichtung.
Dafür wird die Stunde und die Notwendigkeit erst gekommen sein,
wenn die äußere Gefahr abgewendet ist, und wieder der Friede seine
schweren Aufgaben stellt. Jetzt kann es nur darauf ankommen,
die Kriegsstimmung, und ;war gerade in ihrer Verschiedenheit und
ihrer Vielausdeutbarkeit?u sammeln und sich spiegeln zu lassen."
Lin Jahr lang ist das Jeit-Lcho in diesem Sinne geführt.
Aber ich denke, ein Jahr lang „Kriegsstimmung", das genügt.
Wir wissen nun ungefähr, in was für Stimmungen das geistige
Deutschland durch den Krieg versetzt ist. Wir wollen nun mehr.
Stimmungen helfen uns nichts. Das Jeit-Lcho soll etwas anderes
werden als eine periodisch erscheinende, künstlerisch zensurierte
Lnquete. Ls soll eine Jeitschrift werden. Damit ist alles gesagt.
Der Krieg wird auch weiterhin, solange er da ist, und noch lange
nachher, einen großen Raum in dieser Jeitschrift einnehmen. Linen
so großen Aaum, wie er in dieser Jeit einnimmt. Da er aber
nicht die einzige Äußerung dieser Jeit ist, auch kein umstürzendes
Wunder, sondern nach denselben Gesetzen, aus demselben Leben und
denselben armen Gehirnen geboren, wie alle anderen Erscheinungen
der Jeit, nur lebens-, lärm- und leidvoller als alle anderen, im
Wesen n i ch 1 anders als sie —, so wäre es unrecht, wenn
seine Stimme alle anderen überschreien dürfte in diesem Lcho, das
ein Konzert der Jeit sein soll.
Deshalb wird von nun an in diesem Jeit-Lcho nicht nur das
Poltern der Kanonen, das Läuten der Glocken, das Geschrei der
Getroffenen und die Predigt der Iurückgebliebenen zu hören sein,